Kaum geht in Indonesien mal wieder ein Flieger unsanft zu Boden, stuertzt sich Deutschlands niedlichstes Online-Magazin
Spiegel-Online in die Flut der Ticker-Meldungen, produziert dabei interessante Stilblueten und nutzt selbst das unsinnigste Zitat. So zitiert SpOn einen Indonesier
"Das Feuer ist mit einem Mal vom Vorderrad gekommen." Wer allerdings schon mal geflogen ist, weiss, dass man als Passagier vom Vorderrad gluecklicherweise nichts zu sehen bekommt. Komisch ueberhaupt, dass es zu dem Unglueck kam, denn
"Vor der Landung habe die Maschine intakt gewirkt". Darunter versteht man in Indonesien allerdings lediglich das Vorhandensein beider Fluegel sowie mindestens eines funktionierenden Triebwerkes. Die Fakten in der Berichterstattung sind dafuer aber messerscharf:
"93 Menschen aus dem ausgebrannten Flugzeug geborgen, das Unternehmen wisse aber noch nicht, "ob sie überlebt haben oder tot sind"". Das spielt aber doch im Nachrichtengeschaeft nur eine sehr nachgeordnete Rolle. Haputsache die Zahl stimmt bis auf die dritte Stelle hinter dem Komma. Lebendig oder Tot? Egal.
Australiens Ministerpräsident John Howard reagierte auf die Schreckensmeldung prompt und teilte auf dem Weg zur Toilette mit, dass es offenbar einen
"bedeutenden Verlust an Leben" gegeben habe.
Zu sehr aufgeregt hat er sich aber sicher nicht, denn man ist ja das Leid mit dem Nachbarn und seinen Ungluecken gewohnt. Spiegel-Online erinnert sich sogar noch an die letzte Grossschadenslage:
"Im Januar verschwand etwa ein Flugzeug mit mehr als hundert Menschen an Bord." Es koennten allerdings auch zwei gewesen sein. Aber wir wollen ja nicht pingelig sein.
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