Thailand: Überlandfahrten mit dem Bus nicht immer harmlos
Ich kann nicht mal mehr genau sagen, wie oft ich die gut 560 Kilometer von Bangkok nach Udon Thani in den letzten Monaten hinter mich gebracht habe. Bis auf einen Trip auf der Pritsche eines Pick-Ups habe ich dabei immer auf den Überlandbus vom Bangkoker Busbahnhof Morchit zurückgegriffen. Die Busse fahren dort eigentlich ständig Richtung Nordosten – auch noch spät abends. Die Sitze sind unterschiedlich bequem. Die besten sind breiter und weicher als Kinosessel und lassen sich fast in ein Bett verwandeln, die schlechteren haben ein loses Sitzpolster, das bei jeder Bremsung aus dem Rahmen rutscht. Allen Bussen ist aber gemein, dass es in ihnen eiskalt ist und die Decken – sofern vorhanden – sind dünner als ein Handtuch. Wer also keine Lust hat sich auf seinem Thailandtrip eine Erkältung einzufangen, sollte an eine Jacke, mindestens aber einen Pullover denken.
Die Fahrt kostet One-Way zwischen 450 und 500 Baht also umgerechnet etwa 10 Euro. Die letzte Fahrt von Udon Thani hat mich allerdings nur 340 Baht gekostet – dafür hat die Fahrt auch 12 Stunden gedauert, weil der Bus in jeder Kleinstadt gehalten hat.
Dass in Thailand nicht immer verantwortungsvoll gefahren wird ist weithin bekannt. Dass aber auch die Busfahrer mit 55 Passagieren an Bord bisweilen fahren wie die Henker ist ebenso Fakt und der Grund warum ich seit Neustem auf Fahrten mit diesen Überlandbussen verzichte.
Beim vorletzten Mal hat der Bus etwa 20 Kilometer hinter Kumpawapi, wo ich zugestiegen bin, angefangen zu brennen, oder sagen wir mal zu schmoren. Kein Grund für den Fahrer und seinen Helfer, die Leute aus dem Bus zu holen. Stattdessen haben wir zwei Stunden auf der offenen Straße auf ein Ersatzteil gewartet und die Fahrt nach dessen Einbau fortgesetzt. Kurz vor Nakhon Ratchasima dann ein Knall und der Motor war endgültig hinüber. Der Bus stand dann in dunkler Nacht bis auf seine funzeligen Warnblinker unbeleuchtet auf der Überholsspur des Highways. Auch hier war es der Bsubesatzung nicht wichtig, die Passagiere aus dem Bus zu holen. Vor allem haben sie aber keine Anstalten gemacht ihr Pannenfahrzeug gegen den rückwärtigen Verkehr abzusichern. Die Straße war kaum befahren, es war mitten in der Nacht und die Autos und Lkws, die unterwegs waren fuhren mit viel zu hoher Geschwindigkeit die Fahrer wie gewohnt völlig übermüdet.
Durch meine frühere Tätigkeit im Blaulichtgewerbe war es für mich nur eine Frage der Zeit, bis es zu einer Kollision kommen würde. Das Problem dabei war, das ich ganz hinten im Bus gesessen habe. Manchmal ist man aber einfach zu müde um sich über so was Gedanken zu machen und es hat tatsächlich auch noch eine halbe Stunde gedauert bin ein Auto in unseren Bus gerast ist. Genau da wo ich saß. Nur gut, dass es kein Lastwagen war.
Den Fahrer des Pkws hat es ziemlich gebeutelt, weil er nicht angeschnallt war und mit dem Kopf gegen die Windschutzscheibe bzw. auch durch sie hindurch geflogen ist.
Trotz allem gab es auch jetzt keine Anstalten des Busfahrers die Passagiere aus dem Bus zu holen. Erst nach einer weiteren Stunde kam dann ein Abschleppwagen der Polizei und erst viel später ein Pick-Up, der den Unfallwagen mit seiner Seilwinde unter unserem Bus herausgezogen hat.
In der Zwischenzeit war es auch schon hell geworden und wir haben noch drei Stunden an einem kleinen Rastplatz in der Nähe von Korat auf einen Ersatzbus gewartet.
Ende letzten Jahres hat eine Delegation von Busfahrern in einem Bangkoker Tempel übrigens einen Eid abgelegt, dass sie von jetzt an mehr auf die Sicherheit ihrer Passagiere achten wollen.
Hoffentlich mehr als nur ein hohles Versprechen.
Technorati: thailand thai udon thani bangkok bus transport unfall sicherheit
Die Fahrt kostet One-Way zwischen 450 und 500 Baht also umgerechnet etwa 10 Euro. Die letzte Fahrt von Udon Thani hat mich allerdings nur 340 Baht gekostet – dafür hat die Fahrt auch 12 Stunden gedauert, weil der Bus in jeder Kleinstadt gehalten hat.
Dass in Thailand nicht immer verantwortungsvoll gefahren wird ist weithin bekannt. Dass aber auch die Busfahrer mit 55 Passagieren an Bord bisweilen fahren wie die Henker ist ebenso Fakt und der Grund warum ich seit Neustem auf Fahrten mit diesen Überlandbussen verzichte.
Beim vorletzten Mal hat der Bus etwa 20 Kilometer hinter Kumpawapi, wo ich zugestiegen bin, angefangen zu brennen, oder sagen wir mal zu schmoren. Kein Grund für den Fahrer und seinen Helfer, die Leute aus dem Bus zu holen. Stattdessen haben wir zwei Stunden auf der offenen Straße auf ein Ersatzteil gewartet und die Fahrt nach dessen Einbau fortgesetzt. Kurz vor Nakhon Ratchasima dann ein Knall und der Motor war endgültig hinüber. Der Bus stand dann in dunkler Nacht bis auf seine funzeligen Warnblinker unbeleuchtet auf der Überholsspur des Highways. Auch hier war es der Bsubesatzung nicht wichtig, die Passagiere aus dem Bus zu holen. Vor allem haben sie aber keine Anstalten gemacht ihr Pannenfahrzeug gegen den rückwärtigen Verkehr abzusichern. Die Straße war kaum befahren, es war mitten in der Nacht und die Autos und Lkws, die unterwegs waren fuhren mit viel zu hoher Geschwindigkeit die Fahrer wie gewohnt völlig übermüdet.
Durch meine frühere Tätigkeit im Blaulichtgewerbe war es für mich nur eine Frage der Zeit, bis es zu einer Kollision kommen würde. Das Problem dabei war, das ich ganz hinten im Bus gesessen habe. Manchmal ist man aber einfach zu müde um sich über so was Gedanken zu machen und es hat tatsächlich auch noch eine halbe Stunde gedauert bin ein Auto in unseren Bus gerast ist. Genau da wo ich saß. Nur gut, dass es kein Lastwagen war.
Den Fahrer des Pkws hat es ziemlich gebeutelt, weil er nicht angeschnallt war und mit dem Kopf gegen die Windschutzscheibe bzw. auch durch sie hindurch geflogen ist.
Trotz allem gab es auch jetzt keine Anstalten des Busfahrers die Passagiere aus dem Bus zu holen. Erst nach einer weiteren Stunde kam dann ein Abschleppwagen der Polizei und erst viel später ein Pick-Up, der den Unfallwagen mit seiner Seilwinde unter unserem Bus herausgezogen hat.
In der Zwischenzeit war es auch schon hell geworden und wir haben noch drei Stunden an einem kleinen Rastplatz in der Nähe von Korat auf einen Ersatzbus gewartet.
Ende letzten Jahres hat eine Delegation von Busfahrern in einem Bangkoker Tempel übrigens einen Eid abgelegt, dass sie von jetzt an mehr auf die Sicherheit ihrer Passagiere achten wollen.
Hoffentlich mehr als nur ein hohles Versprechen.
Technorati: thailand thai udon thani bangkok bus transport unfall sicherheit
Teesha - 6. Feb, 20:43
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