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7
Feb
2009

TXL: Abschussrampe in den Zivilisationspessimismus

Unter mir sehe ich gerade Tiflis, in wenigen Minuten bin ich dann über dem Kaspischen Meer. Nach gut und gerne sechseinhalb Wochen in Deutschland habe ich mich wieder adlergleich in die Lüfte aufgeschwungen, um nach Bangkok zurückzukehren. Trotz aller Majestätik hatte ich vorhin im Abgang den bitteren Nachgeschmack, mit Deutschland auch einem lelbenswert organisiertem Kulturland mit achtenswerten Bürgern für längere Zeit den Rücken zu kehren. Das war aber noch auf dem Sammelflug von Frankfurt nach Tegel (TXL) der Fall. Dort eingeschwebt dauerte es keine fünf Minuten, bis mir bewusst wurde, dass ein Kulturland auch innerhalb seiner auf den Landkarten verzeichneten Staatsgrenzen zu Ende sein kann.





Bettler am Airport, die Pfandflaschen finden erst gar nicht in die Mülleimer - halb leergetrunken, grabschen schon die Flaschenjäger mit ihren siffenden Plastiksäcken danach. Das Reisepublikum beeindruckt mich zunächst noch durch bisweilen faszinierend dumme Sprüche. Allerdings werde ich dann aber auch der Tatsache gewahr, dass jeder Dritte meiner männlichen Mitreisenden entweder durch unerträglichen Fuß- und/oder Ganzkörpergestank beeindruckt.
Die Thai-Damen, die jetzt ganz offenbar nach einer Zweckheirat mit einem Deutschen Berlin und das dazugehörige, provinzielle Umland ihre Heimat nennen und jetzt erstmals den thai-teutonischen Nachwuchs der Familie in Thailand vorstellen werden, sind bemerkenswert unhübsch und nach ihrer Handhabung der thailändischen Sprache sicher nicht die Blüte siamesischer Inteligenzia.





Sicherheitsbedienstete an deutschen Flughäfen haben ohnehin nicht das Gute-Laune-verbreiten erfunden, aber die mir südhessischer Frohnatur gegenübergebrachte Berliner Garstigkeit hat es geschafft, in Sekundenbruchteilen in mir ansonsten in dieser Heftigkeit fremde Zickigkeitskonvulsionen hervorzurufen.
Entsprechend habe ich dann ziegengleiche Störrischkeit an den Tag gelegt, die wiedrum das Securitypersonal beeindruckte - ich hab mich einfach nicht mehr bewegt, geredet oder sonstwie reagiert. Und bestimmt hab ich auch schmollend die Unterlippe vorgeschoben, die Arme vor der Brust verschränktt und trotzig mit dem Fuß aufgestampft.



Jetzt hier über dem Kaspischen Meer packt auf einmal ein Paar Enddreißiger stinkende Käsestullen und noch übelriechendere gekochte Eier aus - schon etwas sehr, sehr belastend.
Als die Stewardessen dann das "Hühnchen oder Nudeln"-Dinner verteilen, fragen die Stinkzeugesser, was das denn kostet. Als sich dann herausstellt, dass das Essen an Bord wirklich kostenlos ist, schlagen beide zu und schnarchen jetzt nach reichlich rotem Wein und Schnäpschen vor sich hin.
Eben sagt der Captain übrigens durch, dass gegen ein Entgeld auch Currywurst an Bord zu haben ist.
Ich fliege übrigens LTU, obwohl ich was anderes gebucht habe. Aber auf dem Hinflug nach Deutschland hatte ich auch Swiss Air gebucht, bin dann aber Lufthansa und Thai Airways geflogen. Nicht, dass ich den Flug deswegen nicht gebucht hätte, aber ich hätte einfach gerne vorher gewußt, ob und wann ich per Touristenbomber reise.
Aber immerhin: Neben der kostenpflichtigen Currywurst gibt es vegetarische und trotzdem leckere Ravioli und Wasser in Halbliterflaschen. Und das hab ich so sonst nicht gesehen.

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