Mit Blaulicht durch Bangkok – Monatsende
Gestern war mal wieder der letzte Samstag im Monat. Das bedeutet, dass die Löhne und Gehälter mal wieder ausgezahlt wurden. Und das bedeutet, dass die Leute wieder Geld haben um zu trinken.
Zusätzlich hatte es gestern nach drei Tagen mal wieder geregnet. Das wiederum bedeutet, dass sich der rußig-ölige Dreck auf den Straßen zu einem geschmeidigen Schmierfilm verbindet. Alles zusammen bedeutet dann also, dass es mindestens einen schweren Motorradunfall geben würde.
Und um kurz vor zwölf lag dann tatsächlich ein junger Mann mit Schädelbasisbruch vor mir. So konnte ich wenigstens meiner Praktikantin mal ein richtiges Brillenhämatom zeigen, wie es bei so einer Verletzung typisch ist.
Den Abtransport überließen wir dann den Kollegen vom Poh Teck Tung-Rettungsdienst.
Eines unserer Vorrausmotorräder
Von dieser Einsatzstelle ging es dann gleich weiter. Wir kamen an und ich ging wie üblich vor, um zu schauen was nötig ist und was anliegt. Als ich die Person dann sah, drehte ich mich aber erst mal um, um meine Praktikantin zu fragen, ob sie das denn wirklich sehen wolle. Der Anblick eines Selbstmordes per Sprung aus dem elften Stock ist nicht jedermanns Sache. Vor allem nicht wenn die Schädelsplitter im Umkreis von zwei Metern verteilt sind.
Und auch die anderen Sanitäter blieben erst mal untätig, bis sich einer von meinem team herabließ, mal wirklich nachzusehen ob die Frau wirklich tot ist. War sie aber.
Erstaunlicherweise blieb der rest der nacht dann ruhig und auch die anderen Dienste in anderen Bezirken fuhren kaum noch raus.
Wahrscheinlich, weil noch kein Vollmond war. Denn Vollmond zählt so, wie doppelt rutschige Straßen oder 1,5 mal Monatsende.
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Teesha - 28. Jun, 09:13
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