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24
Aug
2009

Die große Pratu Namo „Thai Food Diet“ – Ekel-Essen und der Wok Superstar

99 Prozent aller Gerichte, die man hier in Thailand vorgesetzt bekommt, sind so gut, dass man traurig ist, wenn der Teller leer gegessen ist. Das dies aber nichtz selbstverständlich ist konnte wurde mir heute einmal mehr bewiesen.
Nicht jeder, der einen Essenstand betreibt und einen Wok hat, kann auch kochen. Als ich jüngst aus Laos zurückkam und am Busbahnhof der Grenzstadt Nong Khai noch schnell was essen wollte, bevor ich den langen Ritt Richtung Bangkok antreten würde. Bestellte ich „Pat Ki Mao“, ein gängiges thailändisches Gericht. Bekommen habe ich eine Schüssel Öl, in der halbgare Instant-Nudeln herumschwammen. Außerdem war das Fleisch deutlich zu alt.
Ungenießbar.



“Pat Ki Mao”, wie es nicht sein soll


Bei mir in der Gegend ist jetzt eine seltsame Situation entstanden. Normalerweise herrscht ein Überangebot von Garküchen. Allerdings nicht zwischen 15 und 19 Uhr. Da kann ich nur schwer etwas finden, was ich mag.

In dem Bordell nebenan ist jetzt tagsüber ein Restaurant und weil es nun mal zwischen 15 und 19 Uhr war, der Magen aber trotzdem knurrte, gab ich dem Etablissement eine Chance und bestellte „Pat Si-Iu“ – Nudeln in dunkler Sojasoße mit Hüchnchenfleisch.
Die Nudeln waren so bitter, dass ich sie in Chillipulver panieren musste um sie runter zu bekommen. Das Hühnchenfleisch war alte Schweinleber und ein einziger schon zerfallender Shrimp.

Gut ist anders.

Deswegen muss ich wohl jetzt noch mit knurrendem Magen bis Sonnenuntergang ausharren, bis mein Superstar ihren Stand eröffnet. Sie kocht die besten thailändischen Gerichte, mit reichlich Zutaten und riesigen Portionen und macht nie einen Fehler.
Dabei ist sie so schnell, dass sie die meisten Gerichte in etwa 100 Sekunden zusammengezaubert hat. Manchmal bekommt sie zehn Bestellungen gleichzeitig zugerufen und trotzdem vergisst sie nichts und bringt auch nicht die reihenfolge durcheinander. Mittlerweile habe ich ihr System durchschaut. Bei jeder neuen Bestellung nimmt sie einen Teller und stellt sie auf ihren Stand. Die Teller haben unterschiedliche Farben, mit deren Hilfe sie sich die Reihenfolge und das gewünschte Gericht behalten kann.



Pat Ki Mao, wie es sein soll


Sie merkt sich sogar wie manche Leute ihr Essen am liebsten haben. Mir haut sie in eine Portion „Pat Ki Mao“ (wörtlich überstetzt „Gebratenes für Trinker“) 25! Chillies und vier Stränge grünen Pfeffer in eine Portion. Mein amerikanischer freund kann nicht so scharf essen und bekommt bei gleicher Bestellung nur vier Chillies und keine Pfefferkörner.

Außerdem habe ich neue Gerichte entwickelt, die sie mittlerweile in ihr Repertoire aufgenommen hat.

Respekt. Ein wahrer Superstar am Wok.



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