De Lingua Franca: Die Milchmädchenrechnung
Bild: Taste New Amsterdam
„Die wirft ein Kalb, ein Kalb voll Muth und Feuer.
Hei, wie es springt! – Hopf, Anne Marthe, hopf!:
- Hier springt sie. Bauz, da lag der Topf!
Nun gute Nacht zugleich, Kuh, Kalb, Schwein, Hühner, Eier!“
Wenn es in der Politik ums Geld geht, wird dem politischen Gegner oft und gerne vorgeworfen, seine Kalkulation seien eine „Milchmädchenrechnung“.
Was soll das heißen?! Müssen Milchmädchen überhaupt rechnen? Und wenn ja, können sie es besonders gut oder schlecht? Welcher Tätigkeit geht ein Milchmädchen überhaupt im Allgemeinen nach?
Nach Gesprächen mit Hunderten Milchmädchen, Literaturexperten und Heuschreckenbrokern bin ich zu folgendem, überraschenden Ergebnis gekommen: Milchmädchen sind Kapitalistinnen par excellence!
Die Milchmädchenrechnung wurde nämlich im 17. Jahrhundert in Jean de La Fontaines Fabel „La laitière et le pot au lait“ (Das Milchmädchen und der Milchtopf) gemacht.
In ihr bringt die Magd Perette eine Kanne mit Milch auf den Markt und rechnet sich aus, was sie mit dem Verkaufserlös machen wird: Mit dem Geld aus dem Milchverkauf würde sie ein Huhn kaufen, mit dessen Eiern sie sich dann nach einer Weile ein Schwein und eine Kuh kaufen könnte, die dann wiederum Milch gibt.
Im Grunde ist also eine Milchmädchenrechnung keine dümmliche Fehlrechnung, sondern ein knallharter Investitionsplan.
milchmädchenrechnung phrasen sprchwort floskel
Teesha - 4. Nov, 10:07
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