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18
Apr
2007

Virginia Tech - Die Medien laufen Amok

Wenn schon die Polizei stundenlang in die falsche Richtung ermittelt, kann man sich doch freuen, dass wenigstens die Medien ihre in unzähligen Schulmassakern zugeschnittene Rolle spielen. Schon wenige Minuten nach dem Bekanntwerden des Ereignisses schieben sich die roten "Breaking-News"-Balken in den unteren Bildrand und halten ab da den Zuschauer über die Zahl der Toten auf dem Laufenden. Unter dieser Leiste laufen die regulären Meldungen aus aller Welt weiter und die Zahl der bei einem einzigen Anschlag im Irak Getöteten übersteigt auf Anhieb locker die Zahl der Toten von Blacksburg.
Dann die ersten Live-Schalten zu den Korrespondenten in Washington und New York, die natürlich ebenso viel über die Ereignisse wissen, wie der handelsübliche Fernsehzuschauer im alten Europa. Zappt man fünf Minuten durch CNN, BBC world, N24 und Ntv ist man sogar besser informiert als jeder einzelne dieser Sender.

Irgendwann wird dann der erste Psychologe ins Studio gezerrt und darf sich über die Seele des Amokschützen und dessen Motive auslassen. CNN lässt sogar einen "Security-Analyst" (Wachmann im Supermarkt, Ex-Dorf-Sherriff, etc.) zu Wort kommen, der an den Geräuschen auf einem Handy-Video die Art und Anzahl der Pistolen bestimmen kann. Willkommen bei "Wetten dass..."
Zwischendrin posaunen die Korrespondenten, mit vor Erregung feucht-roten Augen die Zahl der Opfer über den Äther. Verletzt oder tot - egal. Im Zweifelsfall wird aufgerundet, hauptsache so hoch wie möglich.

Interessant ist es dann, festzustellen, wie routiniert die Amerikaner mit solchen Amokläufen umgehen. Ruckzuck wird da am nächsten Tag - die Colts sind noch kaum verraucht - eine Trauerzeremonie aus dem Hut gezaubert, samt Gouverneur und Präsident. Als hätte man es vorher gewusst.

Hierzulande spuckt die BILD-Zeitung dem Leser in ihrer Funktion als der Deutschen liebste Blut-und-Sperma-Postille "SCHLIMMSTES BLUTBAD ALLER ZEITEN" ins Gesicht und würdigt damit sowohl den Zweiten-, als auch den Dreissigjährigen Krieg ordentlich herab.

Das Lobbyflittchen Bush ließ natürlich gleich verlauten, wie sehr er nach wie vor davon überzeugt sei, dass jeder Amerikaner das Recht habe eine Waffe zu tragen, solange er sich an das Gesetz halte.
Die National Rifle Association ließ es sich ebenfalls nicht nehmen darauf hinzuweisen, dass der Amoklauf hätte vermieden werden können, wenn nur ein einziger bewaffneter Student im Saal gewesen wäre, der den Täter hätte erschiessen können. Damit bewies die NRA freilich einmal mehr, wie sehr sie ein Ei am wandern hat und dass sie auch ihrem Präsidenten nicht mehr zuhört. Denn wer Waffen trägt muss sich an das Gesetz halten, sagt Bush. Und das Gesetz sagt, dass Waffen auf dem Campus verboten sind.
Soviel dazu.

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