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21
Apr
2008

Der Songkran Overkill



Eigentlich ist Songkran, das thailändische Neujahrsfest vom 13. bis zum 15. April ja ein Fest der Erneuerung und Reinigung. Wie alle religiös behafteten Festtage in anderen Kulturen auch, haben auch die Traditionen rund um Songkran beträchtliche Auswüchse geschlagen. Vom einstigen waschen der Buddhastatuen in den Tempeln und dem beträufeln der Familienältesten mit Wasser zum Zeichen der Ehrerbietung ist das feuchtfröhliche „Wasserfest“ geworden. Von einem maßvollen Umgang mit dem kühlen Nass kann keine Rede mehr sein. Die Stadt ist fast ausnahmslos mit Super-Soakern bewaffnet. An jeder Straßenecke stehen die Familien mit großen Wasserfässern und übergießen jeden Vorbeikommenden solange mit Wasser, bis er klatschnass ist – Ausnahmen gibt es dabei keine. Sogar Feuerwehrschläuche habe ich im Einsatz gesehen. Durch die ganze Stadt fahren Pick-Ups mit Wasserfässern auf der Ladefläche und die aufgesessenen Passagiere geben sich alle Mühe sich zu lauter Musik von außen mit Wasser und von innen mit Saeng Som Whiskey und Bier feucht zu halten. Dabei ist der Verkehr in Bangkok zu Songkran wahrscheinlich so ruhig und sicher wie sonst nie im restlichen Jahr. Wie schon in anderen Beiträgen beschrieben, stammt der größte Teil der Einwohner Bangkoks eigentlich vom Land und ist nur zum Arbeiten in die Metropole gekommen. Wie zu Weihnachten in den westlichen Ländern, fahren auch die Thais zu Songkran, ihrem wichtigsten Feiertag nach Hause i ihre Heimatdörfer. Auf der Heimfahrt und während der Feiertage wird allerdings besonders viel getrunken. Jedes Jahr aufs Neue beginnt der Katastrophenschutz am Freitag vor Songkran eine neue Statistik der Verkehrstoten. Nachdem in den letzten Jahren durch zahlreiche Polizeikontrollen die Zahl der Opfer während der Feiertage zurückgegangen war, schoss sie in diesem Jahr um mehr als 5 Prozent nach oben. In den fünf Tagen des Festes ereigneten 3.537 Verkehrsunfälle, bei denen zwischen Freitag und Dienstag 276 Menschen getötet und 3.992 verletzt wurden. Zum Vergleich: Im nahezu voll motorisierten Deutschland starben im vergangenen Jahr 4970 Menschen im Straßenverkehr. Das sind 13 pro Tag. Am letzten Tag von Songkran kamen in Einwohnerärmeren Thailand allerdings bei 677 Unfällen 47 Menschen ums Leben.
Ursprünglich hatte ich vorgehabt, über die Feiertage entweder nach Udon-Thani oder nach Nakhon Ratchasima (Korat) zu fahren. Wegen der katastrophalen Verhältnisse auf den Straßen, habe ich allerdings davon abgesehen und lieber mit meinen Freunden in Bangkok gefeiert.
Erste Anlaufstelle hierfür ist natürlich die Khao San Road, deren nähere Umgebung vollkommen für den Verkehr gesperrt ist. Es ist schwer zu schätzen, wie viele Leute sich über die Khao San Road und die Umliegenden Straßen drängten, aber es müssen wohl mehrere Zehntausende gewesen sein. Ganz Banglampoo stand unter Wasser und die Straßen rund um Banglampoo waren von Babypuder und einer Art Kreide, die sich die Leute gegenseitig ins Gesicht schmieren, teilweise mehrere Zentimeter bedeckt. Auf der Khao San gab es in diesem Jahr allerdings ein Verbot der Schmierereien, weil der Kreidematsch oft nur sehr schwer zu entfernen ist.
Trockenen Fußes kam man in der Regel kaum einen Meter weit (wenn man überhaupt trocken angekommen war). Wer seine Wertsachen und Handtasche nicht in einer Plastiktüte verstaut hatte, dürfte wohl jetzt ein neues Handy brauchen.
Während des ganzes Wochenendes habe ich auf jeden Fall in keinem 7/11-Markt in Banglampoo mehr trockenes Wechselgeld bekommen.
Wegen des drohenden Wasserschadens habe ich auch weitgehend darauf verzichtet Fotos zu machen. Weil eine Kamera natürlich für jeden Wasserpistolenschützen ein lohnendes Ziel abgibt.
Spaß hat`s auf jeden Fall gemacht. Schade, dass es vorbei ist. Aber fünf Tage am Stück nass zu sein langt dann irgendwo doch.



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