Tour de Lao VII – UXO-Explosion
Fuenfzehn Minuten spaeter, hatte ich auch eine Schlafstatt gefunden. Ein hartes Bett, ein Moskitonetz und eine dicke Decke – der Himmel auf Erden. Noch bevor der Generator abgestellt wurde und die Huette in Dunkelheit versank, war ich schon im Land der Traume.
Geweckt wurde ich dann aber auf eine Art und Weise, die man wohl am ehesten in Laos erfaehrt, dem am schwersten bombardierten Land der Erde...
Um ziemlich genau 3:22 wurde ich von einem lauten Knall und einem Grollen geweckt, dass sich anhoerte, wie ein schwungvoll zugeschlagenes Tor einer Wellblechgarage.
Weil es aber in Nam Neun mitnichten Wellblechgragen gibt, musste wohl eine der tausenden UXOs hochgegangen sein, die dort noch im Boden liegen oder in den Baeumen haengen.
UXO steht fuer „Unexpolded Ordnance“ – also Blindgaenger aus dem Vietnamkrieg.
Nach fast einhundert Jahren Krieg liegen in Laos noch reichlich Munition, Granaten, Kanister mit weissem Phosphor, Landminen und Cluster-Bomben franzoesischer, chinesischer, amerikanischer, russischer und vietnamesischer Bauart in den Reisfeldern, hinter Schulen, im Wald und sogar auch in den Wipfeln der Bambusbaeume, in die die Bomben gefallen sind, als der Bambus noch kaum mehr als eine Sprosse war.
Ende 1964 war der Luftkrieg ueber Laos hereingebrochen als die US-Airforce bgann, Stellungen der Kommunisten in der Ebene der Tonkruege zu bombardieren. Als Nordvietnam zunehmend auch den Ho-Chi-Minh-Pfad durch Laos nutzte, weiteten die USA die Bombardierungen auf die gesamte Laenge von Laos aus. Nach offiziellen Angaben, warfen die USA waehrend 580.944 Einsaetzen 2.093.100 Tonnen Bomben (mehr als zwei Milliarden Kilo Sprengstoff!) ueber Laos ab. Ueber neun Jahre gaben die USA 7,2 Milliarden US-Dollar dafuer aus. Das sind 2 Millionen US-Dollar am Tag.
Verglichen damit, sind die 270 Millionen US-Dollar, die Laos heute an Entwicklunshilfe im Jahr bekommt so gut wie nichts.
Nach dem morgendlichen Donnerschlag, war das ganze Haus wach und auch in den Anchbarhaeusern, und –huetten wurden Kerzen und Petroleumleuchten angezuendet. Es wurde viel und laut geredet und wahrscheinlich zaehlten die Menschen ihre Ziegen durch. Als sich die Aufregung gelegt hatte und wieder Ruhe einkehrt, begannen puenktlich um viertel vor vier (wie im Isaan auch) die Haehne zu kraehen. Ich war aber noch zu muede um mich darueber aufzuregen und kroch noch tiefer in meine Bettdecke.
Morgen sollte die Fahrt naemlich weitergehen – in die Ebene der Tonkruege.
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Geweckt wurde ich dann aber auf eine Art und Weise, die man wohl am ehesten in Laos erfaehrt, dem am schwersten bombardierten Land der Erde...
Um ziemlich genau 3:22 wurde ich von einem lauten Knall und einem Grollen geweckt, dass sich anhoerte, wie ein schwungvoll zugeschlagenes Tor einer Wellblechgarage.
Weil es aber in Nam Neun mitnichten Wellblechgragen gibt, musste wohl eine der tausenden UXOs hochgegangen sein, die dort noch im Boden liegen oder in den Baeumen haengen.
UXO steht fuer „Unexpolded Ordnance“ – also Blindgaenger aus dem Vietnamkrieg.
Nach fast einhundert Jahren Krieg liegen in Laos noch reichlich Munition, Granaten, Kanister mit weissem Phosphor, Landminen und Cluster-Bomben franzoesischer, chinesischer, amerikanischer, russischer und vietnamesischer Bauart in den Reisfeldern, hinter Schulen, im Wald und sogar auch in den Wipfeln der Bambusbaeume, in die die Bomben gefallen sind, als der Bambus noch kaum mehr als eine Sprosse war.
Ende 1964 war der Luftkrieg ueber Laos hereingebrochen als die US-Airforce bgann, Stellungen der Kommunisten in der Ebene der Tonkruege zu bombardieren. Als Nordvietnam zunehmend auch den Ho-Chi-Minh-Pfad durch Laos nutzte, weiteten die USA die Bombardierungen auf die gesamte Laenge von Laos aus. Nach offiziellen Angaben, warfen die USA waehrend 580.944 Einsaetzen 2.093.100 Tonnen Bomben (mehr als zwei Milliarden Kilo Sprengstoff!) ueber Laos ab. Ueber neun Jahre gaben die USA 7,2 Milliarden US-Dollar dafuer aus. Das sind 2 Millionen US-Dollar am Tag.
Verglichen damit, sind die 270 Millionen US-Dollar, die Laos heute an Entwicklunshilfe im Jahr bekommt so gut wie nichts.
Nach dem morgendlichen Donnerschlag, war das ganze Haus wach und auch in den Anchbarhaeusern, und –huetten wurden Kerzen und Petroleumleuchten angezuendet. Es wurde viel und laut geredet und wahrscheinlich zaehlten die Menschen ihre Ziegen durch. Als sich die Aufregung gelegt hatte und wieder Ruhe einkehrt, begannen puenktlich um viertel vor vier (wie im Isaan auch) die Haehne zu kraehen. Ich war aber noch zu muede um mich darueber aufzuregen und kroch noch tiefer in meine Bettdecke.
Morgen sollte die Fahrt naemlich weitergehen – in die Ebene der Tonkruege.
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Teesha - 28. Okt, 00:55
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