Flüchtlingsdrama und Kämpfe an der Grenze zu Mae Sot
Während die Medien in Deutschland wie so oft lediglich über die „Wahlen” in Myanmar berichten, spielt sich dort einmal mehr ein Flüchtlingsdrama ab, das wie auch in den letzten Jahren von der Weltöffentlichkeit weitgehend unbemerkt , seinen Lauf nimmt.
Die Brigade 5 der Demokratisch-buddhistische Armee der Karen (DKBA) liefert sich wieder heftige Kämpfe mit den burmesischen Regierungstruppen an der Grenze zur thailändischen Stadt Mae Sot.
Mittlerweile dürften etwa 30.000 Menschen auf die thailändische Seite geflüchtet sein, als heute Morgen die Kämpfe ausgebrochen sind. Gestern wurden in Myanmar die ersten Wahlen seit 20 Jahren abgehalten.
Die Flüchtlinge flohen während der Gefechte über den Moei River. Auf der anderen Seite wurden sie von thailändischen Soldaten in ein im Bau befindliches Gebäude in Flussnähe gebracht und später auf Pick-Ups auf ein Gelände der Armee gegenüber dem Flughafen von Mae Sot gebracht.
Bild: Saw Aung Aung Oo (19), Karen-Flüchtling, Mae La
Tausende andere burmesische Flüchtlinge wohnen in behelfsmäßigen Zelten auf einem Fußballplatz, wo sie von Freiwilligen und dem Roten Kreuz Thailands mit Wasser und Lebensmitteln versorgt werden.
Zwar konnte viele Einwohner der umkämpften Grenzstadt Myawaddy fliehen, aber viele sind noch dort und leben in ständiger Gefahr. Bislang sind seit heute Morgen schon 30 Menschen ums Leben gekommen.
Das burmesische Militär hat den Ausnahmezustand und eine Ausgangssperre über Myawaddy verhängt.
Nachdem die Regierung während der Wahlen abgelenkt waren, hat die Brigade 5 der DKBA unter ihrem Führer Kyaw Thet den Vorteil genutzt und Stellungen in Myawaddy eingenommen.
Schon im August letzten Jahres waren 37.000 Kokang-Chinese aus Burma nach China geflohen als die Regierungstruppen Stellungen der Rebellenarmee Myanmar National Democratic Alliance Army überrannt hatten.
Schon seit Mitte Juli ist die grenze zwischen Myawaddy und Mae Sot von der burmesischen Junta geschlossen worden. Viele Millionen Baht Umsatz sind thailändischen Händlern dadurch entgangen
Während der Gefechte schlugen auch mehrere Geschosse und Granaten auf thailändischer Seite ein, wobei auch Thais verletzt wurde. Das 15. Infanterieregiment hat seine Truppen entlang der Grenze jetzt verstärkt und man werde auch mit schweren Waffen antworten, sollte die Situation außer Kontrolle geraten.
Ein anderer Blogpost auf Pratu Namo zur Lage der Flüchtlinge in den Camps von Mae Sot
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Teesha - 8. Nov, 00:50
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