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7
Dez
2007

Denk ich an Deutschland...

...in der Nacht, so bin ich um den Schlaf gebracht.

Natürlich tut es mir leid, dass auch ich das Zitat von Heinrich Heine, wie jeder andere scheinintelektuelle Schreiberling auch, mal wieder völlig aus dem Zusammenhang gerissen als Einstieg missbrauche.
Aber es passt halt so gut, weil ich in den letzten Tagen in den letzten Tagen wirklich oft an Deutschland gedacht habe. Und das –anders als Heine- im Guten. Ehrlich gesagt, finde ich Deutschland richtig gut. Damit ist es wohl so, wie mit den meisten Dingen im Leben. Man merkt erst, wie sehr man es gemocht hat, wenn man es nicht mehr hat.

Wenn ich jetzt also zufällig durch die touristisch überladenen Gassen in Banglamphu schlendere und hier und da einen Fetzten deutscher Unterhaltung aufschnappe, dann ist das doch etwas Besonderes. In den letzten Monaten habe ich mich ja im Grunde nur auf Englisch und Thai unterhalten. Zudem gibt es manche Sachen, die ich richtig vermisse und dabei geht es nicht ums Essen und deutsche Tugenden – ich mag es wirklich abgefahrene, höllisch-scharfe Sachen mit den Fingern zu essen und liebe die thailändische Unbekümmertheit und die vielen verschiedenen Stufen in der Thaisprache Höflichkeit auszudrücken.

Aber ist es nicht auch schön, nachts mit fünf Bier im Kreislauf aus einer verrauchten Kneipe zu kommen und die eiskalte, frische Luft einzusaugen?
Dass man zwischen Garmisch und Kiel am Auspuff eines Busses vorbeilaufen kann und trotzdem nicht erstickt?
Dass es öffentlich-rechtliche Sender gibt, die verzweifelt gegen die Verdummung durch die Privatwirtschaft ankämpfen?
Dass es kräftig mit Paprika und Pfeffer gewürzte Schnitzel gibt, die dicker und größer als der Teller sind auf dem sie liegen?
Dass es Vorschriften für die Rutschfestigkeit von Bodenfliesen im Außenbereich gibt, so dass man während der Regenzeit mit seinen profillosen Flip-Flops nicht jedesmal einen Salto schlägt, wenn man unbedarft vor die Tür tritt (wie es sich vor meiner Tür leider äußerst häufig zugetragen hat)?
Ist es nicht bemerkenswert, dass man in Deutschland die Polizei rufen kann, wenn der Japaner über einem nachts um drei im Suff seine Frau verprügelt und die dann auch kommt?

Andererseits, kann man wirklich stolz sein aus einem Land zu kommen in dem 16 Jahre nachdem das Asylantenwohheim von Hoyerswerda gebrannt hat, noch immer Menschen für ihre Hautfarbe, Herkunft oder Sexualität zusammen geschlagen werden (wie gerade jüngst) ohne dass Politik, Medien und Gesellschaft ernsthaft wütend aufschreien und handeln?

Ich bin mir da nicht so sicher. Von daher passt das Heine-Zitat wieder.
Pratu Namo

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