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6
Dez
2007

In der Höhle der Bürokraten

In Thailand legal zu leben und zu arbeiten ist nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick aussieht, was wohl auch der Grund dafür ist, dass man beispielsweise in der thailändischen Botschaft in Vientiane/Laos reichlich Ausländer antrifft, denen man ansieht, dass sie schon seit Jahren in Thailand leben, aber dennoch Monat für Monat ein Touristenvisum beantragen, mit dem sie dann weitere 90 Tage nach Thailand einreisen können.

Wenn einem dieses Prozedere als Rahmen des eigenen Arbeitslebens zu unsicher ist, wird man wohl den steinigen Weg gehen müssen. Und der führt in die Höhle der Bürokraten – und im besten Fall auch wieder heraus.

Gerade heute bin hat mich die thailändische Bürokratie nach mehr als vier Monaten endlich wieder, (fast) mit einem Jahresvisum und einer Arbeitsgenehmigung versehen, ausgespuckt, aber der Weg war nicht einfach.

Nachdem meine Papiere drei Monate lang in irgendeiner Ablage unbearbeitet brach gelegen hatten, wurde ich endlich zum Vorstellungsgespräch ins Außministerium geladen, wo mich ein höflicher Mann mit geschickten Fragen auf meine Einstellung dem thailändischen Staat gegenüber und meine Absichten durchleuchtete. Ich bestand denn Test und drei Tage später lagen die Genehmigungsschreiben des Außenministeriums an die anderen Ministerien vor - leider aber genau einen Tag zu spät. Mein Business-Visum wäre dann schon abgelaufen gewesen und ich musste kurzfristig das Land verlassen um in der thailändischen Botschaft in Laos zusammen mit den oben erwähnten Scheintouristen ein neues Visum zu beantragen.

Zurück in Bangkok führte der Weg dann zunächst zum Außenministerium und dann weiter zum Informationsministerium, wo ich eine funkelde metallic-blaue Press Card ausgestellt bekam. Das war allerdings der einfachste Teil. Im Immigration Department schickte man mich nämlich wieder weg und forderte ein Medical Certificate, dass mich von geistiger Verwirrtheit, Alkoholismus, Drogensucht, der Elefantenfußkrankeit und Lepra freisprach. Geistig verwirrt, mit einer Flasche Bier im Blut und üblen Entzugserscheinungen nach Drogen aller Art schleppte ich mich also noch am gleichen Tag zu einem Arzt und ließ mir ein entsprechendes Zertifikat ausstellen.

Heute dann der Behördenmarathon in seiner ganzen Härte. Arbeitsgenehmigung beantragen, fünf Formblätter ausfüllen – jedes mal mit Passnummer, Austellungsort und –datum, Name, Adresse, Telefonnummer... das ganze Programm.
Das Gleiche dann nochmal für das Visum. In Summe habe ich heute wohl zehnmal meine Passdaten geschrieben und bestimmt 25 Unterschriften geleistet.

Unglaublich aber wahr: In der Einwanderungsbehörde spricht man nur sehr mageres Englisch, obwohl doch genau diese Behörde eigentlich nur mit Ausländern umgehen muss. Nachdem ich gleich die ersten Fragen der Dame hinter dem Schalter in ihrem gebrochene Thai-Englisch zweimal hintereinander nicht verstanden habe und sie meine Gegenfrage auf Englisch auch nicht, habe ich auf Thai umgestellt, obwohl mir das eigentlich nicht so recht ist. Konversation mit Beamten ist schon im Deutschen oft fast unmöglich, im Englischen noch schwerer...aber auf Thai! Aber wie man im Türkischen sagt: „Top atdin.“ – Die Kugel ist angestoßen, ich hatte mich als er Sprache mächtig zu erkennen gegeben und so habe ich mich sieben Stunden lang auf Thai durch die immer gleichen Formulare gekämpft.

Dann gegen vier Uhr (eigentlich schließt die Behörde schon um drei) hatte ich dann endlich das Jahresvisum im Pass und das Workpermit, dummerweise aber nicht genug Geld dabei um die horrenden Gebühren zu bezahlen, weswegen man kurzerhand das Visum ungültig stempelte und mein Workpermit mit Tippex zu einem banalen Heftchen ohne Inhalt degradierte. Morgen dann aber ein zweiter und hoffentlich letzter Anlauf. Schade eigentlich. Ich war so nah dran.

Auf Deutsch würde man wohl sagen: „Kurz vor dem Klo in die Hose geschissen.“

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