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16
Okt
2008

Neues aus Bangkoks ÖPNV – Bangkoks Busse sind wie Männer

Busfahren ist billig in Bangkok – auch, wenn die Preise in den letzten Monaten wieder mal gestiegen sind. Der große Bus kostet jetzt zehn Baht und der kleine grüne neun. Außerdem muss man dem Busfahrer nicht mehr wie einem Taxifahrer erklären, wo man langfahren will. Ich hab’ das einmal im Bus probiert und die Reaktion werde ich so schnell nicht vergessen.
Aber eigentlich fahre ich vor allem Bus, weil es so schön rustikal ist. Die Busse sind älter als der Busfahrer und wenn man ehrlich ist, sind sie eine einzige rostige Schweißnaht. Es gibt kein Gefährt, dass mich so sehr an eine Baumaschine erinnert, wie diese Busse in Bangkok. So robust und rau und einfach - aber auch zuverlässig. Irgendwie sehr maskulin. Kein Wunder fahr` ich drauf ab.







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Brüder des Schlafes

In Johann Sebastian Bachs Kantate „Ich will den Kreuzstab gerne tragen“ gibt es den Choral „Kömm, o Tod, du Schlafes Bruder“.
Der Begriff „Schlafes Bruder“ ist seitdem zum geflügelten Wort geworden - aber nur durch Zufall, denn Bach war nie in Thailand gewesen. Und das kann ich so behaupten ohne nur einmal in seine Biografie geschaut zu haben. Denn wäre Bach in Thailand gewesen dann hieße der Choral jetzt „Kömm, o Thai, du Schlafes Bruder“.
Ähnlich wie Chinesen, mit denen die Thais ethnisch im weiteren Sinne ja verwandt sind, können auch die Thais wie auf Knopfdruck einfach zu jeder Zeit und überall einschlafen. Können? Manchmal scheint es mir eher wie ein Müssen, wie ein Fluch.



Ähnlich wie mein Notebook gehen auch die Thais nach 20 Minuten ohne Aktivität in den Ruhemodus. Warum das so ist, ist mir nicht ganz klar. Es kann schon sein, dass der Kreislauf bei der immerwährenden Hitze in Südostasien auf höheren Touren läuft und entsprechend mehr Energie verbraucht wird und die Menschen der Region deswegen jede Ruhephase zum Schlafen nutzen. Aber: Ich lebe ja auch hier, bin auch der Hitze ausgesetzt und verbrauche auch Energie, aber bei mir ist das nicht so.
Ganz deutlich ist mir das neulich aufgefallen als ich während Dreharbeiten mit ziemlich genau 50 Menschen in einem abgedunkelten Konzertsaal, in dem nur etwa alle fünf kurz ein Lied angespielt wurde, saß. Von diesen 50 Menschen waren ziemlich genau die Hälfte Thais und die Hälfte Europäer, Nord- oder Südamerikaner.
Wir saén da und hatten nichts zu tun und schon nach etwa zehn Minuten stellte sich ein erstaunliches Phänomen ein: Die Thais knickten weg. Wie Blüten, die sich zur Nacht hin schließen schlief ein Thai nach dem anderen ein und als ich mich nach 20 Minuten umblickte, war kein Asiate mehr bei Bewusstsein. Alle die dann noch standen oder aufrecht saßen waren Niocht-Thais. Das Schauspiel war so beeindruckend und symbolisch, dass ich ezwei leider wenig beeindruckende und symbolische Fotos gemacht habe. Mit ein bisschen gutem Willen sieht man aber, dass alle Thais schlafen und der rest glockenwach ist:





Das Schlaf für Thais wichtig ist wusste ich nicht erst seit diesem Tga, sondern schon seit Jahren. Ich hatte mal eine Mitbewohnerin, die von der Arbeit heim kam, angezogen aufs Bett fiel so 15 Stunden schlief, um erst am nächsten Morgen wieder aufzustehen. Auch auf dem Dorf im Isaan ist der Schlaf ein fester Bestandteil der Tagesplanung. Man erledigt das Tagesgeschäft am Morgen und frühen Nachmittag. Gegen drei oder vier besucht man dann Bekannte unterhält sich kurz und schläft dann dort bei denen. Ein Praxis die völlig wider meine Natur ist. Nach neun Stunden Schlaf bin ich 15 Stunden wach. Mich um drei bei fremden Leuten auf den Fußboden zu legen und einzuschlafen ist kaum möglich. Natürlich kann ich auch nach einem reichlichen Mittagesses Sonntag Mittag den Fernseher anschalten alte Bud Spencer und Terrence Hill-Filme anschauen und danach eine Stunde gesegneten Mittagsschlaf halten. Aber nur unter diesen Umständen.
In Spanien und Lateinamerika gibt es natürlich auch die Siesta, aber die ist auf die Zeit während der größten Hitze des Tages beschränkt. In Thailand ist Siesta potentiell aber immer.
Vielleicht ist das Geheimnis auch, dass die Thais gar nicht wirklich schlafen, sondern nur so tun als ob. Auf Thai gibt es den Begriff „norn len“, wörtlich heißt das übersetzt: „Zum Spaß liegen“. Ein Schelm wer Böses dabei denkt. Und tatsächlich. Und damit ist das gemeint, was man heutzutage wohl am ehesten als „Chillen“ bezeichnen würde. Ablegen mit Augen zu und Ruhe.
Westlern ist so ein Verhalten natürlich ein Dorn im Auge und auch ich kann mich nicht erwehren, im Gespräch mit anderen Ausländern ab und zu eine zynische Bemerkung fallen zu lassen. Eine so lange Zeit des Tages ungenutzt verstreichen zu lassen. Unerhört!
Vielleicht ist dieses „Zum Spaß liegen“ der Thais aber im Grunde gar nicht so falsch, sondern fast schon progressiv. In Europa raten uns ja mittlerweile Heerscharen von Wellnes-Fuzzis zur “Entschleunigung“ und zu einer Stunde Wachzeit, in der man gar nichts tut. Und Schlafforscher habe zudem herausgefunden, dass ein „Power-Nap“ (zu Deutsch: Energie-Nickerchen) in der Tagesmitte die Leistungsfähigkeit überprportional zur Schlafdauer steigern kann.

In diesem Sinne: Schlaft gut!

Pratu Namo

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