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1
Sep
2008

Mit Blaulicht durch Bangkok – Räuber und Gendarm

So weit ich mich entsinne, hat das Räuber und Gendarm-Spielen früher eine Menge Spaß gemacht. Ich kann aber nach der heutigen Erfahrung im Blaulicht-Gewerbe feststellen, dass es ziemlich gruselig ist, echte Gewalttäter dingfest zu machen, zumal wenn man selber gar kein Gendarm ist. Über Bangkok schwebte heute Nacht ohnehin wieder die Spannung, die alle auf einmal mit Knüppeln rumrennen lässt. Gestern gab es denn ganzen Tag die bislang schwersten Zusammenstöße zwischen der Polizei und der Protestbewegung, die die Regierung stürzen will.
Entsprechend war das heute das vorherrschende Thema. Trotzdem blieb es zumindest in unserem Einsatzgebiet ruhig und der interessanteste Fall, war eine offenbar alkoholisierte junge Frau, die gelegentlich hyperventilierte, wenn ein Thai-Kollege sie behandeln wollte. Bei mir war sie ganz entspannt und atmete ganz ordentlich. Der Situation war es sicher nicht zuträglich, dass wir sie mit allen Leuchten und Fanfaren mit Karacho ins Krankenhaus geschafft hätten. Aber die Thais lieben Action. Wenn hier einer aufs Knie fällt und ein bisschen blutete, ist das hier mehr Hektik, als wenn wir in Deutschland drei Leute gleichzeitig wiederbeleben. Aber so ist das Spiel.
Eben mussten sich dann zwei Prostituierte noch mal prügeln. Ziemlich derb sogar und es gab ordentlich Blut zu sehen. Statt die Patientin aber in die Klinik zu schaffen oder zumindest einmal die Blutung zu stillen, sprangen alle samt Patientin auf die Pritsche eines Polizei-Pick-Ups und rasten wieder mit allen Lichtern und Fanfaren wahllos durch die Gegend um die Täterin zu finden. Für so was bin ich aber nicht zu haben und entschloss mich daher mit den anderen mit den Motorrädern zurück zu unserem Bereitsstellungspunkt weiterzufahren. Stattdessen fühlten sich aber plötzlich alle dazu berufen, ebenfalls nach der Täterin zu suchen. Dabei gab es keine Personenbeschreibung außer, dass die Gesuchte ein Ladyboy sein sollte. Jetzt begannen wir also, alle Ladyboys festzuhalten und zum Tatort zu führen, wo es dann zu einer Gegenüberstellung hätte kommen sollen.
Das war mir dann aber echt zu blöd. Einfach Leute ohne einen Verdacht festzuhalten, beziehungsweise zu nötigen einen bestimmten Ort aufzusuchen, ist ja eine Anmaßung hoheitlicher Gewalt, die keinem von uns zustand. Offenbar wirkt aber die Uniform in Thailand ganz besonders.
Trotzdem hatte ich aber keine Lust wie der Hauptmann von Köpenick eine Abteilung Ladyboys rumzukommandieren und hab kurzerhand meinen Dienst für heute beendet.
Ich hab den weißen Kittel ja an, weil ich Leuten helfen will und nicht, um es den Leuten schwer zu machen. Zudem ist es recht unmoralisch eine ganze Personengruppe unter Generalverdacht zu stellen. Aber Bürgerrechte sind in Thailand gelegentlich ja den Schuss Pulver nicht wert.

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sven (Gast) - 14. Feb, 02:51

Dienstzeiten

Ich muss feststellen das es in Theiland möglich ist sein Dienstende selbst zu bestimmen, zumindest dir.

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