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11
Aug
2008

Ganztagskindergartenplätze in Bangkok

Neulich ist mir wieder die ewig währende Diskussion um Ganztagskindergartenplätze für die Betreuung von Kindern berufstätiger Mütter in Deutschland zu Ohren gekommen. Hier in Bangkok gibt es so was – zumindest für die, die es wollen/müssen.
Einfach einen kleinen Stall gezimmert und neben das eigene Straßenrestaurant gestellt. So hat man die kleinen während der Arbeit immer im Blick und wenn mal gerade nix los ist, kann man weiter an der Erziehung des Nachwuchses arbeiten.
Ich erinnere mich auch, dass in unserem Büro eines Jobs aus vergangenen Tagen auch immer Kinder zugegen waren, die einem lautstark um die Füße geturnt sind. Sowas ist einer professionellen Arbeitsumgebung natürlich nicht zuträglich. Aber: Anders als in Deutschland herrscht hier in Thailand Vollbeschäftigung. Das bedeutet, dass man als qualifizierte junge Frau durchaus Forderungen an den Arbeitgeber stellen kann – zum Beispiel die Kinder mit zur Arbeit zu nehmen.



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27
Jul
2008

Mit Blaulicht durch Bangkok

Es ist geschafft: Seit über einem Monat bin ich jetzt offizielle Mitarbeiterin im thailändischen Rettungsdienst. Dieser Schritt war nicht nur wichtig, weil mir dieses Betätigungsfeld Spaß macht, sondern vor allem notwendig für meine weitere Integration in die thailändische Gesellschaft.
Jetzt verbringe ich meine Samstagabende als an unserem Stand-by Punkt an der Reiterstatue an der Ratchadamnoen Road (Laan Phra Ruub) und schiebe dort Dienst von 21 bis 5 Uhr morgens.
Noch vor einem Jahr habe ich mich bei den vorbeibrausenden Pick-ups des Rettungsdienstes gefragt, wie das in Thailand wohl organisiert ist und daran gedacht, wie spannend es wohl sein müsste, dort mitzuarbeiten.
Jetzt weiß ich es und: Es ist noch spannender als ich es mir vorgestellt hatte, vor allem wegen dem deutlich höheren Actionfaktor, der nicht mit den abgeklärten Abläufen in Deutschland vergleichbar ist.
Wir stehen abends an unserem Posten, plaudern, rauchen und aus unzähligen Funkgeräten plärren Sirenengeheul, Codes, Wegbeschreibungen und Standortmeldungen. Plötzlich ruft dann einer: “Code 15!“ und innerhalb von Sekunden findet man sich auf dem Sozius eines der Voraus-Motorräder oder auf der Pritsche eines Pick-ups wieder und donnert mit vollem Karacho, mit Blau, -Rot und Gelblicht und infernalischem Sirenengeheul über die roten Ampel. Alle pusten in ihre Trillerpfeifen was das Zeug hält und rudern mit den Armen um den verkehr anzuhalten. Die Fahrer der Pick-ups und die der Voraus-Motorräder brüllen sich durch das geöffnete Fenster während der Fahrt gegenseitig an, um den richtigen Anfahrtsweg rauszufinden, denn der Funkkanal ist dann sofort überlastet.
Die Geschwindigkeit, mit der wir auf den Notruf reagieren, hat nicht nur mit dem Wohl des patienten zu tun. Es gibt in Bangkok auch eine Art „Kopfgeldjäger“. Ambulanzen, die auch den Funkkanal abhören und dann schnell zu der gemeldeten Stelle gefahren, den Patienten einladen und in ein bestimmtes Krankenhaus bringen, wo sie dann eine Art Kommission bekommen.
Die Truppe, bei der ich dabei bin, arbeitet aber ausschließlich ehrenamtlich und die Mitglieder unserer Teams sind auch halbwegs ausgebildet.
Wo ich gerade die Ausbildung erwähne: Man hat mich gleich bei meinem ersten Auftritt auf der Bühne der Notfallmedizin in Bangkok gebeten, ob ich nicht die Ausbildung des Teams übernehmen könnte, weil ich natürlichen nach deutschem Standard ausgebildet bin, der das thailändische Niveau bei Weitem übertrifft.
Mit soviel Ehre hatte ich dann doch nicht gerechnet. Aber da wusste ich auch noch nicht, dass ich innerhalb von ein paar Wochen zum Star der Szene avancieren würde.
Letzte Woche hatten wir übrigens eine riesige Python hinten auf dem Auto. Bestimmt 20 Zentimeter dick und was weiß ich wie viele Meter lang. Wir waren zu einem Verkehrsunfall gerufen worden. Die Feuerwehr war auch da um technische Hilfe zu leisten. Zuvor hatten sie die eben genannte Python eingefangen und sie jetzt immer noch dabei. Weil wir auf dem Rückweg zu unsrem Stand-by Punkt am Dusit Zoo vorbeikommen würden, haben sie sie einfach bei uns auf die Pritsche geworfen- direkt neben mich (Glücklicherweise aber in einen Sack gesperrt).



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26
Jul
2008

Was macht eigentlich…

Der Stern hat die Rubrik „Was macht eigentlich…“ ja schon seit einer Millionen Jahren auf seiner letzten Seite und fragt dort mal bei den Menschen nach, die mal berühmt und im Gespräch waren, heute aber in Vergessenheit geraten sind.
Auch mir fallen immer mal wieder Subjekte ein, von denen man eine ganze Weil nichts mehr gehört hat – zum Beispiel Asylanten.
In den Neunzigern waren die ja ganz groß im Gespräch gewesen, vor allem wenn ihnen in Hoyerswerda ihre Wohnheime angezündet wurden und ihnen draußen die Leute mit Bier in der Hand, vollgepisster Hose und gestreckten rechten Arm entgegenwinkten.
Nach der Verschärfung des Asylrechts kriegt man jetzt aber kaum noch was zu hören. Obwohl die USA ja eigentlich derzeit dafür sorgen, dass es wieder genug Länder auf der Welt gibt, in denen Menschen um ihr Leben und das ihrer Familie fürchten müssen und sich deshalb gezwungen sehen, ihre Heimat zu verlassen. Auch sonst ist die Welt kaum besser geworden.
Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass die Leute, die in den Neunzigern als wilder Mob Jagd auf Asylanten machten heute als Partei organisiert in den Landtagen sitzen.

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22
Jul
2008

Isaan Hardcore

Das Leben im Dorf ist auf den ersten Blick die reine Idylle. Das echte unverfälschte Thailand. Die Menschen stehen bei Sonnenaufgang auf, überall sorglos spielende Kinder, Hunde die sich faul von einem schattigen Plätzchen zum anderen schleppen, Hähne die mutig mit den Flügeln schlagen, wenn ich auf dem Weg zum Tempel an ihren Bambuskäfigen vorbeischlendere. Jeder bietet einem an an seinem Essen teilzuhaben und übernachtet wird sowieso je nach Gelegenheit, oft fünf oder sechs Menschen, die in einem winzigen Raum kreuz und quer durcheinanderliegen. Gegessen wird aus einer Schüssel – vorzugsweise mit den Fingern.
Alle trinken aus einem Glas und die alten Frauen kauen den ganzen Tag ihre Betelnüsse. Zum Früstück gibt es scharfen Papayasalat und Bier, abends dann selbstgemachten Reisschnaps und irgendwo ist immer gerade eines der traditionellen Dorffeste, die sogenannte „Mor Lam“. Schon die jüngsten fahren auf ihren Mopeds durchs Dorf, während in jedem Haus die Frauen zu zweit sitzen und ihre bunten Bastmatten flechten. Auf den Feldern arbeiten die Bauern in der glühenden Mittagshitze unter großen Strohhüten und den ganzen Tag spielt irgendwo ein Lautsprecher die Luk Tung-Meldodien Thailands. Irgendjemand ist immer gerade zu Besuch da und gegessen wird sowieso den ganzen Tag über. Nachmittags gibt es dann ausgedehnte Mittagsschläfchen. Und die Menschen haben viel, viel Geduld und sitzen im Zweifel den ganzen Tag auf den großen Bambustischen und tun nichts.
Sicher idyllisch. Aber seit gestern geht es mir sowas von auf den Keks und ich schlage drei Kreuze, wenn ich wieder in Bangkok bin: Sicher ist es schön zu Sonnenaufgang aufzustehen – aber nur wenn man will. Wenn man allerdings erst in der Nacht zuvor angekommen ist, will man das unter Umständen gar nicht. Muss aber. Das „Greng Jai“, die vielgerühmte gegenseitige Rücksichtnahme greift in diesem Fall nicht. Und wenn man nicht sofort aus dem Bett springt, wird halt solange der Name gerufen – notfalls hundertmal hintereinander. Von den Hähnen ganz zu schweigen. Deren Gekrähe fängt nämlich schon um vier Uhr nachts an. Wer also im isaanischen Dorf nicht um neun ins Bett geht, hat keine Chance neun Stunden schlafen zu können.
Es ist sicher schön, wenn man bei jedem zum Essen eingeladen wird, aber nur, wenn man auch die Wahl hat. Wenn man plötzlich essen muss, obwohl man gar keinen Hunger hat, oder einfach nicht auf den vorgsetzten Innereien-Eintopf und den gekochten Fischkopf steht, wird die Einladung schnell zur Qual. Denn natürlich kann man nicht ablehnen.
Umgekehrt komme ich gerade aus Nong Han zurück. Dort habe ich mir Pat Si-iu, leckere breite Reisnudeln in dunkler Soße, zum Mitnehmen bestellt. Hier im Dorf angekommen hänge ich die Tüte mit der Styroporbox an einen Nagel an der Treppe und gehe ins Wasserzimmer, um das Ab Naam zu praktizieren. Jetzt ist mein Mittagessen allerdings schon längst verschwunden. Von der Tatsache, dass ich dann wohl denn ganzen Tag mit einer dünnen Nudelsuppe, die ich zum Frühstück hatte, durchkommen muss, zeigt man sich hier nämlich gänzlich unbeeindruckt. Soviel zu „Greng Jai“ bzw. gegenseitiger Rücksichtnahme. Sollte ich es den restlichen Tag über zu äußern wagen, dass ich Hunger verspüre, muss ich wieder an die Fischkopfsuppe, Hühnerfüße, rohe Muscheln oder Papayasalat mit vergorenem Fischsaft.
Selbstbestimmtheit ist das, was mir im dörflichen Nordostthailand am meisten abgeht. Die Entscheidung darüber, wann ich was esse, ob ich morgends Bier trinke oder nicht.

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19
Jul
2008

Echt arm !/?

Ich halte eigentlich nicht viel von vorschnellen Verurteilungen, aber es ist echt arm, wenn man aus einem reichen Land in ein armes Land kommt und sich dann von seinem vielen Geld so voll laufen lässt, dass man wie die ärmsten der Armen auf der Straße schläft. Aber selbst die schlafen nicht mit dem Kopf in einer vollgepissten Hecke neben toten Ratten. Und vor allem legen sie wenigstens einen Pappkarton unter.



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18
Jul
2008

Bangkoks Tierwelt: Die Autobahn in meiner Wohnung

Wer schon mal eine Ananas geschlachtet hat, weiß, dass das selbst wenn man es kann immer eine sehr saftige Angelegenheit ist und auch nach gründlicher Reinigung der Arbeitsfläche immer irgendwo zuckersüßer Saft kleben bleibt. Das lassen sich meine Mini-Ameisen natürlich nicht zweimal sagen und rücken sofort in Divisionsstärke und um sich zu laben. Und wo sie schon mal da sind richten sie auch gleich ihr neues Heim in der Ritze zwischen Türpfosten und Wand ein. Fortan fließt dann ein unendlicher Strom von Ameisen zwischen der Küchenzeile und dem Türpfosten hin und her. Gift hilft nicht. Das habe ich so oft versucht, dass mir beim letzten Mal drei Tage schlecht war.
Ich esse jetzt einfach kein Obst mehr.



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17
Jul
2008

Ich wohne in einem Slum

Ich weiß gar nicht ob ich es schon mal erwähnt habe, aber um meine Wohnanlage hat sich ein richtiger Slum gebildet. Die Bewohner sind meines Wissens nach alles Bauarbeiterfamilien aus dem Isaan.
Nachts ist die Buckelpiste, die von der Wohnanlage durch das Sumpfgebiet und den Slum führt nicht beleuchtet, aber ich hatte noch nie Angst da durchzulaufen. Nur in den frühen Abendstunden ist es ein bisschen eklig, weil dann die Fledermäuse so tief fliegen und ich Angst hab, dass mal eine in meinen Haaren hängen bleibt.
Die Häuser im Slum bestehen eigentlich nur aus einer handvoll Holzpfosten und sechs Wellblechen, die an die vier Wände und auf das Dach genagelt sind. Der Giebel ist dabei frei und Türen gibt es auch nicht. Die Bewohner duschen im Freien. Samstag abends geht es dort aber immer hoch her. Mor Lam-Musik und es wird fleißig getrunken und getanzt. Tagsüber wühlen die Leute im Bauschutt rum und hämmern die Stahlbewehrung aus den herumliegenden Betonteilen oder suchen im Müll nach Altglas, Papie, Plasitk und Dosen und allem anderen, das man zu Geld machen kann.
Abends verbrennen sie dann ihren Müll.
Insgesamt sind eigentlich alle, die ich so auf dem schlaglochübersäten Weg durch die Siedlung immer sehr zurückhaltend mir gegenüber, weil ich halt doch nicht nur aus einer anderen Welt, sondern auch aus einer anderen Klasse stamme. Trotzdem sitzen wir zusammen und essen und trinken am gleichen Tisch. Wenn`s die nicht stört…





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14
Jul
2008

Ngaan Buat – Die Mönchwerdung von Gluai

Einmal im Leben sollte ein thailändischer Mann als Mönch auf Zeit im Kloster gelebt haben.
Das letzte Mal habe ich in Khon Kaen im Nordosten des Isaan dieser Zeremonie beigewohnt. Jetzt ist wieder Saison, denn üblichweise gehen die jungen Männer zu beginn der buddhistischen Fastenzeit Kao Pansaa ins Kloster und verbringen dort die Regenzeit.
Bevor ein Mann zum Mönch wird werden im alle Körperhaare abgeschoren. Den Anfang machen die Eltern und schneiden dem Sohn das Haupthaar. Danach machen die Verwandten und später die Freunde weiter, Ich durfte beziehungsweise musste auch mal ran.
Nachdem der Mann vollkommen „enthaart“ ist legt er eine zeremonielle weiße Robe an und nimmt dann Gaben, die er für den Mönchsalltag braucht von seinen Eltern entgegen. Dazu zählen etwa die orange Mönchsrobe, eine Taschenlampe Kerzen und Hygieneartikel.
Nach dem Aufsagen eines Gebetsspruches ist der junge Mann dann ein Mönch und alle müssen ihn mit Phra „Mönch“ vor seinem Namen anreden.
In diesem Fall waren die beiden jungen Mönche Gluai, den einige vielleicht noch aus dem Happy House kennen, und sein ältere Bruder.
Danach wird getanzt, der Teil, auf den ich mich immer am meisten freue. Die Zeremonie findet übrigens schon am frühen Vormittag statt und es ist durchaus üblich, dass sich die Freunde des Novizen reichlich zulaufen lassen bevor der Festumzug losgeht. Ich habe diesmal darauf verzichtet, aber trotzdem getanzt wie ein Derwisch.
Dreimal ging es um den Tempel herum, dann drohte uns allen der kollektive Hitzschlag und die Musikkapelle hatte ein Einsehen und hörte auf zu spielen. Ansonsten hätten wir noch weiter tanzen müssen.
Dann warfen die beiden neuen Mönche noch Geld unters Volk. Ein-Baht-Münzen, die in zu Blüten gefalteten Geschenkbändern verpackt sind. Je mehr man davon fängt um so besser. Ich hab nur zwei gekriegt, aber Oo, die zum Geier werden kann, sobald es was umsonst gibt, hatte die Taschen voll.
Dann hieß es ewig warten bis zum Essen. Das war zwar schon fertig, aber erst mussten die Mönche essen und das tun die immer erst nach elf.
Also hieß es darben. Hätte ich allerdings gewusst, wie satt ich danach sein würde, hätte ich das leere Gefühl im Magen sogar genossen. Es konnte ja keiner ahnen, dass es ein Zehn-Gänge-Menü bestehend aus zehn Hauptgerichten geben würde. Die Oo hatte das zwar angedeutet, aber geglaubt habe ich es nicht ganz. Aber den ausführlichen Bericht darüber gibt es später.













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13
Jul
2008

Wie mein Schuh Chaos auf dem Bangkoker Flughafen verursachte

Ich weiß gar nicht, warum ich die Geschichte nicht schon früher erzählt habe:
Vor einiger Zeit bin ich mal wieder aus Singapur kommend auf Bangkoks zauberhaftem Suvarnabhumi Flughafen eingeschwebt. Normalerweise befindet sich der Taxistand direkt auf der Ankunfts-Ebene. Ich hatte aber nur Singapur-Dollar und einen 1000 Baht-Schein, den die Taxifahrer nicht annehmen, weil sie nicht rausgeben können. Deswegen beschloss ich noch mal mit meinem Gepäckwagen, das schräge Förderband zur Abflughalle hochzufahren um mir dort im 7/11 irgendwas kleines (Zigaretten) zu kaufen um Kleingeld zu bekommen.
Normalerweise rasten die Räder des Gepäckwagens auf dem Band irgendwie ein, so dass der Wagen von alleine stehen bleibt. So war es auch bei mir – allerdings nur die Hälfte der Strecke. Denn auf einmal löste sich die Bremse und der Wagen drückte gegen mich. Prinzipiell könnte man den Wagen halten, wenn man darauf vorbereitet wäre. Wenn man aber so in sich selber ruhend in die Luft kuckt wie ich, dann hat man keine Chance. Glücklicherweise kam mir aber eine Angestellte des Flughafens zur Hilfe und stemmte sich mit mir gemeinsam gegen den Wagen.
Vor lauter stemmen, verkeilte sich aber dann der Absatz meines Schuhs in den Rillen des Förderbandes und ließ sich nicht mehr lösen. Das Ende des Förderbandes kam immer näher und ich war immer noch fest mit ihm über meinen Schuh verbunden.
20 Zentimeter vor dem Ende entschied ich mich dann „auszusteigen“ wie wir alten Weltkriegspiloten sagen. Ich schlüpfte aus dem Schuh und sah wie sich der metallene Absatz fest in die Endschiene des Förderbandes verkrallte und das ganze Band zum Stillstand kam. Daraufhin lösten sich plötzlich alle Bremsen an den Wagen der Leute, die hinter mir auf dem Band gestanden haben. Die ganz unten schafften es noch die Wagen rückwärts wieder herunter zu bugsieren. Die anderen mussten mit Hilfe des Personals ihre Wagen mit ihrem gesamten Gepäck die schräge nach oben ochsen.
Der Schuh ließ sich nicht mehr befreien und auch herbeigerufene Techniker konnten den Schuh, der sogar den Metallkamm am Ende des Bandes verbogen hatte, nicht lösen. Ich sah noch fünf Minuten zu und ging dann barfuß Zigaretten kaufen.
Dann nahm ich ein paar Ersatzschuhe aus meinem Koffer und fuhr mit dem anderen Förderband nach unten ohne auf die lange Schlange Reisende vor dem gesperrten Band nach oben zurückzublicken.







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12
Jul
2008

Doo Doo Doo - Der Sommerhit 2008 in Thailand

Natürlich ist es in Thailand immer ein bisschen schwer festzustellen, wann denn genau Sommer ist, weil ja immer Sommer ist. Ich würde mal sagen, der Sommer ist immer so zur Trockenzeit von Januar bis April. Wie auch immer - der Sommerhit 2007/2008 steht auf jeden Fall fest: ดู ดู ดูเธอทำ - Doo Doo Doo Tur Tam. Lockerer Reggae made in Thailand. Wenn man das Lied dreimal am Strand mit einem Cocktail auf einer Party gehört hat, wird man es nicht mehr los.

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11
Jul
2008

Nicht sauber und auch nicht rein

Textilpflege in Thailand ist ein doppelt, wahrscheinlich sogar dreifach hartes Los.
Jeder Reiseführer über Thailand empfiehlt „helle, leichte Baumwollkleidung“. Das ist sicher richtig und lässt auch den profansten Pauschaltouristen noch wirken wie einen Tropenexpediteur.
Vergessen wird dabei aber oft, dass besonders Bangkok extrem schmutzig ist. Der ewige Smog, der über der Stadt hängt schlägt sich auf alles nieder, was mit der Oberfläche nicht nach unten zeigt. Das weiße Beinkleid ist also im Nu besudelt. Besonders schlimm ist es zur Regenzeit, wenn sich der Dreck auf der Straße zu einer schwarzen, öligen Paste verflüssigt, die dann beim Laufen auch noch hinten an einem hoch spritzt.
In Deutschland wäre die Reinigung eines so entstellten Textils sicher nicht der Rede wert. In Thailand ist das allerdings anders. Die Waschmaschinen, die einem hier zur Verfügung stehen, werden nur mit normalem Leitungswasser betrieben. Warmes Wasser gibt es nicht. Es gibt auch keine Waschmaschinen, die mit warmen Wasser laufen. Auch wenn man die schmutzigen Kleider in eine Wäscherei gibt, wo sie von fleißigen Damen mit 200 Jahre alten Händen per Hand gewaschen werden, geht der Dreck nicht raus.
Mehrmaliges Waschen macht die Faser nicht besser und führt letzten Endes nur dazu, dass das ehemals weiße Kleidungsstück nun einheitlich grau ist.
Zu dem Straßendreck kommt dann aber noch das Essen: So lecker die thailändischen Curries auch sein mögen. Textilreinigungsprofis sehen in ihnen nichts anderes als eine Rotwein-Senf-Rotebeete-Soße, die jedes Webstück sofort für immer entstellen kann.
Was also tun? Wahrscheinlich so wie es halt nun mal richtig ist. Einen großen Waschzuber kaufen. Kochend heißes Wasser einfüllen, Waschmittel und die mit Fleckenentferner vorbehandelten Klamotten reinschmeißen und einweichen lassen.
Also völlig atypisch für Thailand, wo sonst alles so einfach geht.
Hier hilft nur Fleiß und Spucke.

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10
Jul
2008

Seacon Square Bangkok – Eine Hassliebe

Ich hatte ja schon mal vor fast einem Jahr darüber geschrieben. Der Seacon Square ist eine der größten Malls von Bangkok und man kann locker sein ganzes Wochenende darin verbringen. Ich war jetzt seit einiger Zeit nicht mehr da und weiß gar nicht mal genau warum eigentlich. Denn einen Sonntag lang mit Shoppen im Einkaufszentrum zu verbummeln, lecker zu essen, ab und an ein Eis zu genießen, sich die Haare machen zu lassen und dann abends dort ins Kino zu gehen ist doch recht angenehem.
Das schlimme am Seacon Square ist nur seine Architektur. Die ist nämlich so vernünftig angelegt, wie die einer mittelalterlichen europäischen Altstadt – nämlich völlig planlos. Man kann zwei Rolltreppen hochfahren, dann geht es nicht weiter und man muss erst mal 300 Meter weit laufen und die nächste Möglichkeit suchen, um im Gebäude höher zu kommen.
Gleichzeitig hat die Mall ein riesiges Auge in dem ringsherum die Geschäfte angeordnet sind. Von dort geht es dann an einer oder vielleicht auch zwei Stellen in einem doppelten 34,64 Grad-Winkel breite Gänge entlang. Jemand wie ich, die sich kaum in der eigenen Wohnung zurechtfindet ist da natürlich hoffnungslos verloren.
Man kommt sich irgendwie vor wie in einem Jump and Run-Spiel, bei dem man über mehrere Ebenen seinen Gegnern ausweichen muss. Die werden im Seacon Square von den Putzteufeln gestellt, die seelenruhig im Schneckentempo die Gänge entlang schlendern, plaudern und hier und da unvermittelt stehen bleiben um einen vermeintlichen Fleck aufzuwischen. Sicher machen die auch nur ihren Job; aber bitte nicht vor mir, wenn ich Hunger habe und im Food Court schnell was essen will bevor die Kinovorstellung in zehn Minuten anfängt.
Die Unübersichtlichkeit des Einkaufszentrums macht es auch fast unmöglich einen Laden in dem man mal was Schönes gesehen hat, wieder zu finden. Entweder sofort kaufen oder „Auf Nimmer Wiedersehen“
Manchmal muss man sich einfach auch mal über das Ärgern freuen können.

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9
Jul
2008

Im Bikini ins Büro

In den letzten Tagen gehe ich immer schon überpünktlich ins Büro und bin noch vor allen anderen Mitarbeitern da.
Nicht, weil plötzlich der Eifer in mir erwacht wäre, oder es was besonders wichtiges zu tun gäbe. Ich habe lediglich entdeckt, dass der Balkon in unserem Büro nach Süden zeigt und man sich bis mittags um zwölf dort herrlich sonnen kann.
Ich hatte ja früher schon mal erwähnt, dass es in Thailand und Asien allgemein als erstrebenswert gilt, eine helle Haut zu haben. Diesen Bonus habe ich jetzt aber lange genug genossen.
Die Thais stehen auf weiße Haut, aber ich stehe halt nicht auf Thais. Und der Rest der Welt findet halt einen knackigen Teint attraktiv. Deswegen habe ich beschlossen ab jetzt meine viel beneidete helle Haut aufzugeben und braun zu werden.
Meine beiden Balkone in meinem Apartment gehen leider nur nach Norden und weil die Sonne in Thailand ja sowieso schon morgens hoch am Himmel steht, kriege ich dort keine Sonne ab. Normalerweise eigentlich eine perfekte Wohnlage, weil es dann nicht so heiß in der Wohnung wird.
Während ich also diese Zeilen tippe, sitze ich im Bikini auf dem Balkon im Büro, höre ein bisschen Salsa (nicht, weil es zu Thailand gehören würde, sondern, weil es mir noch mehr Strandfeeling gibt) und schlürfe kühlen Fruchtsaft.
Ein harter Job also. Aber irgendjemand muss ihn ja machen.

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8
Jul
2008

Kino in Thailand

Natürlich ist Thailand eher für Sonne, Strand, Tropeninseln, gutes Essen und sein Nachtleben berühmt. Aber auch ins Kino zu gehen macht Spaß, vor allem, wenn man das andere ohnehin direkt vor der Haustür hat.
Kino kostet in Thailand üblicherweise 100 Baht, also weniger als zwei Euro. Die Kinos sind meines Wissens nach ausschließlich im oberen Stockwerk der großen Shopping-Malls untergebracht – zumindest in Bangkok.
Ein Fehler den man nur einmal macht: keinen Pulli mitnehmen. Die Kinos sind wie alle Innenräume auf für Thais offenbar angenehme vier Grad heruntergekühlt. Ich bin auf jeden Fall auch mit Pullover nach der Vorstellung ordentlich durchgefroren.
Besonders wichtig: nachdem die ganze Werbung und die Kinovorschau vor dem Film rum ist und der eigentliche Film beginnt, stehen plötzlich alle auf, denn dem thailändischen König wird Tribut gezollt. Ein rührendes Lied erklingt und Bilder des Königs werden gezeigt. Ungefähr jedes Jahr gibt es eine neue Version dieser Ode an den König und die letzten beiden finde ich auch als Nicht-Thai sehr bewegend. Nachdem die Hymne verklungen ist, verneigen sich die Leute und der Film geht los.
Gestern war ich übrigens im Film „Hancock“ mit Will Smith. Ich weiß nicht, ob der Film auch schon in Deutschland angelaufen ist, aber das war mal wieder ein Film der endlich mal wieder begründet, warum es Filme und Kinos überhaupt geben muss. Nicht weil der Film an sich ein herausragendes cineastisches Meisterwerk wäre oder die Handlung so bewegend ist. Aber es ist einfach alles dabei, was ein Film haben muss um sich einfach zurück zu lehnen und zu genießen: Helden, große Liebe, unglaubliche Action, gute Sprüche, Witz und ein Happy End.
Weil ich ja keinen Fernseher habe und seit fast einem halben Jahr nicht mehr im Kino war, war es ein Erlebnis mich selber dabei zu beobachten, wie ich diesen Film im Kino schaue. Ich glaube ich habe diesen Film so gesehen, wie jemand vor 150 Jahren, der plötzlich in einem Kino sitzt und mit allen Emotionen mitgefiebert.
War mir schon fast etwas peinlich, weil ich ja alleine da war. Hätten Freunde links und rechts neben mir gesessen hätte ich sicher auch noch Rotz und Wasser geheult.

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