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26
Jan
2011

Thai Food Diet: Neues Buch über Bangkoks Garküchen



Bekantermaßen schreibe ich leidenschaftlich gerne über Bangkoks Garküchen, weil es nicht nur die günstigste, sondern auch die leckerste Art ist, das Land des Lächelns kulinarisch zu bereisen.
In meiner Rubrik „Thai Food Diet“ habe ich viele der Garküchen-Erlebnisse und Gerichte dokumentiert.



Es gibt geschätzte 5 Trillionen Bücher über die thailändische Küche doch nur kaum etwas über die leckere Vielfalt in der thailändischen Metropole, in der die Curries und Süßspeisen aus dem Süden genauso zu finden sind, wie die aromatischen Suppen und Salate aus den Provinzen an der laotischen und burmesischen Grenze.



Jetzt ist “Bangkok’s Top 50 Street Food Stalls” von Chawadee Nualkhair erschienen und auch, wenn ich noch nicht viel Gelegenheit hatte es selbst zu lesen, ist es sicher eine Bereicherung für die Palette der Reiseführer.
Natürlich ist es unmöglich alle der Tausenden Garküchen in Bangkok zu testen oder auch nur darzustellen. Viele sind nur an bestimmten Wochentagen, zu bestimmten Stunden oder an bestimmten Orten zu finden.



Auch die von mir viel gerühmte Schwimmblasensuppe ist dabei

Die Autorin des Buches hat sich deshalb auf ihre Top 50 Garküchen beschränkt und das in den bekannten Stadtteilen Chinatown, Banglampoo, Hua Lampong, Silom und Sukhumvit.
Ob eine Garküche gut ist oder nicht, lässt sich für Ausländer oft gar nicht erkennen und auch Thais verlassen sich meist auf Mundpropaganda oder auf einen einfachen Anhaltspunkt: Je mehr Leute dort sitzen und anstehen, um so besser das Essen.
Für Ausländer ist es vor allem erst Mal wichtig zu erkennen, welches Gericht, wo zu finden ist.



Chawadee hat auf 20 Seiten die Zutaten und Namen der Gerichte erklärt und bebildert
Ohnehin ist das Buch reich bebildert. Neben Fotos der wichtigsten Gerichte jeder beschrieben Garküche, werden auch die Garküchen selber gezeigt, um sie für Besucher leichter wiedererkennbar zu machen. Zudem finden sich auch Öffnungzeiten, Telefonnummern, Preise und eine Karte, auf der die Stände verzeichnet sind, in dem Buch.
“Bangkok’s Top 50 Street Food Stalls” gibt es leider nur in Englisch bei Asia Books und Amazon oder aber auch direkt auf der Website der Autorin.

Kleiner redaktioneller Hinweis: Ich kenne weder die Autorin, noch den Verleger, noch habe ich für die Empfehlung auch nur ein Baht bekommen. Ich find’s aber eine gute Sache, denn die wenigsten Besucher Thailands dürften die Zeit haben wie ich per Trial und Error die Lieblingsgerichte und Stände ausfindig zu machen.

25
Jan
2011

(Fast) Heute: Thailand erklärt den Vereinigten Staaten und England den Krieg

Thailand, ein Marionettenstaat der größenwahnsinnigen Japaner erklärte den Alliierten heute den Krieg – heute, vor 68 Jahren.
Als der Krieg in Europa im September 1939 ausbrach, erklärte sich Thailand als neutral – sehr zum Ärger von England und Frankreich. Beide Staaten hatten nämlich Kolonien um Thailand herum und hofften, Thailand werde die Alliierten unterstützen und so mithelfen, den Vormarsch der Japaner in Asien-Pazifik Einhalt zu gebieten.

Doch Thailand tat das Gegenteil und schloss „Freundschaft“ mit Japan und veröffentlichte schon bald Schullehrbücher, in denen ein zukünftiges „Groß-Thailand“ gezeigt wurde, das bis nach China hineinreichte.
Die erste wirkliche Auseinandersetzung mit den Alliierten fand nach der Besetzung Frankreichs durch Nazi-Deutschland statt und der Einsetzung einer Marionettenregierung in Vichy. Thailand sah seine Chance gekommen, die Grenzlinien des benachbarten französischen Indochina neu zu zeichnen. Die Vichy-Regierung lehnte die Forderungen der Thais natürlich ab und so überschritten Soldaten der thailändischen Armee die Grenze zu Indochina und es kam zur Schlacht mit französischen Truppen.

Most famous symbol of the Death Railway

Die Brücke über den Kwai – bekanntestes Relikt des 2. Weltkrieges in Thailand
Japan mischte sich ein und nutzte sein Bündnis mit Deutschland, um die Vichy-Frankreich zu zwingen mehr als 54.000 Quadratkilometer ihres Kolonialreiches an Thailand abzutreten.
Am 8.Dezember 1941, landeten die Japaner an der thailändischen Küste, als Teil des Angriffs auf Pearl Harbor.
Thailands Premierminister Lang Pipul war mehr als erpicht darauf, bei der Neuordnung Südostasiens deutliche Vorteile für Thailand herauszuschlagen und erklärte schließlich den USA und England den Krieg.

21
Dez
2010

Phuket: Betrunkenem fällt Handgranate runter – 2 Tote



Der 25-jährige Sutthi hatte schon ordentlich getrunken, als er sich zusammen mit einem Freund vor einem Haus in der Nähe von Phuket Town niederließ, um mit drei Karaoke Bargirls Bier zu trinken.

Irgendwann kam ihm dann wohl die Idee zum Spaß eine Handgranate vom Typ M67 herumzuzeigen, die er „als Geschenk für die Mädels aus der Soi“ gekauft hatte.
Dabei fiel ihm die Granate aus der Hand. Er versuchte noch sie aufzufangen, bekamm aber nur noch den Ring, der die Granate zündet, zu fassen.

Sutthi, der eigentlich aus Nakhon Sri Thammarat stammte, verlor dabei die rechte Hand und das Leben. Auch sein Freund starb später im Vachira Phuket Hospital an seinen Verletzungen.

Auch vier weiter Menschen, darunter die drei Frauen, wurden bei der Explosion zum teil schwer verletzt.

20
Dez
2010

Koreanischer Pop ist Schuld an Dengue-Fieber-Epidemie in Thailand

Die Zahl der Fälle von Denger-Fieber in Thailand hat sich in diesem Jahr mehr als verdoppelt. In den ersten neun Monaten des Jahres erkrankten mehr als 85.000 Menschen an der Tropenkrankheit, 100 starben sogar daran.

Brutality against mosquitoes.

Schuld ist ein Moskito, der den gefährlichen Virus übertragen kann. Besonders in der Regenzeit in Thailand von Juni bis Oktober sind die Blutsauger aktiv, die in den vielen Pfützen beste Lebensbedingungen vorfinden. Durch die Erderwärmung breitet sich die Plage zudem weiter aus, denn die Temperaturen steigen und die Regenzeiten dauern länger an.


Bild: thaisabai

Wie in Thailand üblich, sind aber schnell auch andere Schuldige gefunden. In diesem Fall ganz eindeutig die koreanischen Popmusiker. So wird Thailands Gesundheitsminister in einem Interview mit MBC wie folgt zitiert: „Die Jugendlichen kopieren den koreanischen Stil und tragen kürzere Kleidung und sind somit anfälliger für Moskitostiche. Wir raten zu langer Kleidung an Stelle von Shorts.“

Dengue Fieber Symptome
  • Hohes Fieber, das zwischen zwei und sieben Tagen dauert
  • roter, pickeliger Hautausschlag auf Brust, Rücken und Beinen
  • starke Gliederschmerzen. Starke Muskel- und Gelenkschmerzen, wegen denen das Dengue-Fieber auch die „Knochenbrecherkrankheit“ genannt wird
  • Übelkeit und Durchfall
  • starke Kopfschmerzen
  • Schmerzen hinter den Augen

So schützt man sich am besten vor den gefährlichen Mücken:
  • Mückenschutzlotion auftragen
  • lockere Kleidung tragen, die Arme und Beine bedeckt. Besonders in den Abendstunden
  • elektrische Mückenverteiber im Hotelzimmer benutzen
  • Gegenden mit stehenden Gewässern meiden
  • Klimaanlage benutzen. Falls nicht vorhanden, unter einem Moskitonetz schlafen
  • auch draußen vor einem Ventilator sitzen, um die Hauttemperatur kühl zu halten, denn die Mücken werden von der Körperwärme angelockt
Behandlung von Dengue-Fieber

Bei den ersten Anzeichen sollte man sofort einen Arzt aufsuchen. Für Dengue-Fieber gibt es keine antivirale Therapie, deswegen beschränkt sich die Behandlung auf Paracetamol und Kochsalzlösung, um die Schmerzen zu lindern und dem Körper Flüssigkeit zuzuführen.
Aspirin und Ibuprofen sollten dringend vermieden werden, denn eine Form des Dengue-Fiebers ist das Hämorrhagische Fieber mit Blutungen unter der Haut. Aspirin und Ibuprofen können hier zu inneren Blutungen führen.

Ich hatte selbst schon mal Dengue-Fieber und die Schmerzen waren wirklich unerträglich. Den Bericht dazu gibt’s hier:
Dengue - Die Knochenbrecherkrankheit

29
Nov
2010

Provinz Loei: Thai-Frau legt Ei

Mit Essen spielt man nicht

Große Aufregung im Bezirk Nong Hin (หนองหิน) in der Provinz Loei (เลย). Von weit her kommen die Menschen angeströmt, um die Frau zu sehen, die angeblich ein Ei zur Welt gebracht haben soll.

Doch bisher haben es Chawee Chinchaiphum und ihr Mann Prayuth abgelehnt, irgendjemanden das Ei sehen zu lassen.
Allerdings haben geschäftstüchtige Nachbarn bereits begonnen, Fotos des neugeborenen Eis für jeweils 10 Baht zu verkaufen.

Die Nachfrage ist hoch und die Bilder sind schon mehrfach ausverkauft gewesen.

Prayuth, der Ehemann erklärte, dass seine Frau nach neun Monaten Schwangerschaft plötzlich über Bauchschmerzen klagte, ähnlich dem Wehenschmerz.

Prayuth rief einen Krankenwagen, doch als der kam, wollte seine Frau nicht einsteigen. Die Ambulanz fuhr ohne sie wieder weg.
Zwei Stunden später rief die Frau, dass sie gerade etwas geboren habe. Als er den Raum betrat sah er nach eigener Auskunft ein etwa drei Zentimeter großes, eiförmiges Gebilde, das mit Blut verschmiert war.
Prayuth wusch das Ei und bestäubte es mit Talkumpuder.
Das Ereignis machte schnell die Runde und bald kamen die ersten neugierigen Nachbarn, um das Ei zu besuchen.

Doch die Frau ließ es keinen sehen.

Als der Polizeihauptmann Prayan Somkhan von dem Vorfall erfuhr, begab er sich mit zwei anderen Beamten in das Dorf um zu sehen, was es mit der Eiergeburt auf sich hatte. Doch auch die Polizei durfte das Neugeborene nicht sehen.
Die Polizisten warnten das Paar, dass ihnen Anzeige wegen Irreführung der Öffentlichkeit drohe, sollte sich die Geschichte als Märchen herausstellen.

Hauptmann Prayan sagte, es sei ihm verdächtig vorgekommen, dass die Frau nicht in den Krankenwagen habe steigen wollen.
Ein Reporter der Lokalzeitung begann daraufhin die Eiergeschichte genauer zu recherchieren und besuchte das Krankenhaus in der die Frau zur Geburtsvorsorge gewesen war. Das Personal bestätigte dass die Eierlegerin tatsächlich dort gewesen war – allerdings wegen Bauchschmerzen und nicht wegen einer Schwangerschaft.

Um allen Gerüchten um eierlegende Frauen in Thailand den Gar auszumachen hat sich jetzt das Gesundheitsamt der Provinz Loei eingeschaltet, das den Fall zusammen mit der Polizei und der Bezirksverwaltung untersuchen will.

26
Nov
2010

Thailand wird vermöbelt


Bild: Inter IKEA Systems B.V.

Wer einmal versucht hat, in Thailand eine Wohnung oder ein Haus zu möblieren, weiß, dass im Königreich keine Möbelhauslandschaft wie in Deutschland gibt.
Die Alternative heißt in Bangkok INDEX. Ein Möbelhaus, dass es in Bangkok drei Mal gibt (Chatuchak, Pathum Wan, Bang Khae). Die Auswahl an Möbeln ist vergleichsweise gering, die Preise dafür saftig. Und wer mal mit dem Taxi eine Schrankwand nach Hause transportiert hat, hat schnell die Lust daran verloren.



Ein INDEX-Möbelhaus in Bangkok
Bild: Index

Wesentlich günstigere Möbel gibt es in den vielen kleinen Möbelläden. Die Möbel dort sind aber alles andere als geschmackvoll, sondern ausschließlich funktional. Plastik und Blech bestimmen hier meist das Design. Holz gibt es auch, aber oft in barocken Ausführungen, die in Westeuropa zuletzt im 18. Jahrhundert üblich waren.
Doch jetzt naht Rettung. Die Möbelkette, in deren Palästen ganze Generationen ihre Samstagnachmittage verplempert haben, eröffnet ihr erstes Möbelhaus in Bangkok: IKEA

Ikano Retail Asia, der Lizenznehmer, der IKEA in Asien vertritt, gelobt die Prinzipien des schwedischen Konzerns in Asien weiter zu führen.

Nur 2 Prozent der Produktpalette dürfen aus thailändischer produktion stammen. Der Rest muss importiert warden. Schon hier kommen aber erste Fragen auf, wie IKEA in Bangkok so mit den vielen Händlern von Billigmöbeln konkurrieren will.
Lars Svensson, der stellvertretende Manager von IKEA Bang Na glaubt, dass IKEA hier die Vorteile aus dem Großhandel ausspielen kann. IKEA hat weltweit immerhin rund 300 Möbelhäuser.
Das Unternehmen hat Befragungen unter 500 Thais durchgeführt und 50 Wohnungen besucht, um die Wohnverhältnisse zu untersuchen.
Die Schweden vertrauen auf ihre universellen Designs und die breite Auswahl von immerhin 7.500 Artikeln. Mit 4 bis 5 Millionen Besucher rechnet IKEA Bang Na pro Jahr. Rund 700 Sitzplätze soll alleine das Restaurant haben.

In drei Jahren soll dann das zweite Haus in Bangkok eröffnet werden und in 10 Jahren soll mit drei Möbelpalästen die gesamte Metropolregion Bangkok abgedeckt werden.
Offen bleibt die Frage, ob das Konzept „IKEA“ in Thailand überhaupt funktionieren kann. Sicher, die Mittelschicht der Bangkoker wird immer größer und der Hunger nach westlichem Lebensstil und –Standard ist ungestillt. Doch hat Ikea wirklich 500 durchschnittliche Bangkoker befragt und 50 durchschnittliche thailändische Häuser oder Wohnungen besucht?

Wissen die IKEA-Strategen, dass die Mehrheit der Bangkoker auf dünnen, ausrollbaren Matratzen schlafen und oft kaum mehr als eine kleine Kommode mit Spiegel besitzen. Das durchschnittliche möblierte Apartments hat ein Bett mit durchgelegener, fleckiger Matratze, einen Schrank, und eine Spiegelkommode.
Die Frage ist, ob die Thais schon soweit verwestlicht sind um auch die anderen 7.496 Artikel haben zu wollen, die IKEA Bang Na anbietet.

Und noch interessanter ist die Frage, wie die sonst als besonders sanftmütig geltenden Thais auf die IKEA-Bauanleitungen reagieren werden und welche Dramen sich abspielen werden, wenn wieder der Inbusschlüssel oder genau die Schraube fehlt, an der später die Schranktüren hängen sollen.



Sanftmut der Thais wird per Inbusschlüssel auf die Probe gestellt.
Bild: Inter IKEA Systems B.V.

25
Nov
2010

Schon wieder: Thailand rettet Kambodscha

Bereits im April vergangenen Jahres hatte Pratu Namo darüber berichtet, wie Thailand 5000 Gesichtsmasken (Kostenpunkt 900 Euro) in das von der Horror-Seuche Schweinegrippe geplagte Mexiko schickte und so die Welt vor dem Seuchentod rettete.

Jetzt greift Premierminister Abhisit erneut tief in den Staatsäckel und schickt 30.000 Dollar an die Opfer der Massenpanik in Phnom Penh von vorgestern.
Besonders dürften sich die Opfer darüber freuen, die nicht unter den 339 Toten waren. Und immerhin:
Für 30.000 Dollar muss man in Kambodscha 30.000 Tage lange arbeiten, kann aber auch 30.000 Tage lang davon leben – allerdings sehr schlecht.



Hunderte verloren bei der Panik ihr Leben – Tausende ihre Schuhe

Gerechter verteilt, könnten sich auch 20.000 Menschen neue Flip-Flops kaufen, die sie in der Panik auf der Brücke verloren haben.
Angesichts der Hunderten Schwerverletzten könnte man damit auch mehrere Organquetschungen chirurgisch behandeln und auch den einen oder anderen Bruch schienen.
Völlig ausgeschlossen ist allerdings eine Wiederbelebung. Selbst der windigste, als buddhistischer Abt getarnte Scharlatan im Isaan fängt damit erst ab 50.000 Dollar an.



Als Soforthilfe nicht erschossen – kambodschanische Soldaten am Preah Vihear Tempel
Schon im Jahr 2008 hatten thailändische Truppen im Gefecht mit der kambodschanischen Armee um den Tempel Preah Vihear an vielen ihrer Gegner versehentlich vorbeigeschossen und ihnen so das Leben gerettet. Jetzt setzt die thailändische Regierung den Reigen der starken Gesten mit der großzügigen Soforthilfe fort.

24
Nov
2010

Phuket – Fragwürdige Massenentlassungen im Rettungsdienst von Patong



Die Massenentlassung des in Patong ansässigen Rettungsdienstes Kusoldharm Foundation macht einmal mehr deutlich, wie dringend notwendig höhere Standards bei den medizinischen Rettungsdiensten in Patong und ganz Phuket sind.

Als Privatorganisation steht es der Kusoldharm Foundation natürlich von Rechts wegen zu, alle freiwilligen Mitarbeiter zu entlassen, wenn deren verhalten unangemessen erscheint, aber alle 33 Freiwilligen zu entlassen, ohne der Öffentlichkeit gegenüber ein Statement abzuliefern ist sicher ungewöhnlich.

Die Kusoldharm Foundation ist Phukets größte und finanziell am besten geförderte ehrenamtliche Rettungsdienstorganisation.



Mitarbeiter der Kusoldharm bei den Bergungsarbeiten nach dem Absturz der 1-2 Go Maschine in Phuket im Jahr 2007

Hier ist besonders zu beachten, dass es eine Sache ist, einen Angestellten aus einer bezahlten Stelle zu entlassen, aber dass eine ehrenamtliche Mitarbeit abgelehnt wird, ist unter den Sanitätern als Affront aufgefasst worden. Schnell richtet sich hier das Augenmerk auf die Ursache des Streits zwischen den Mitarbeitern und der Leitung der Rettungsdienstorganisation.

Beide Seiten schließen eine Verhandlung vor Gericht nicht mehr aus, doch keine der beiden Parteien äußerte die Vorwürfe bislang öffentlich.

Bei solchen Fällen liegt in Thailand immer der Verdacht nahe, dass es in der einen oder der anderen Weise um’s Geld geht.
Die Kusoldharm Foundation veröffentlicht allerdings kaum Informationen über die Leitung der Organisation, ihre Regeln, Entscheidungen und vor allem nicht über die Finanzierung.

Gleichzeitig wirft der Polizeikomissar, Arayapan Pukbuakao, von der Wache in Kathu den ehemaligen Mitarbeitern vor, ihre Positionen als Rettungssanitäter ausgenutzt zu haben und von bestimmten Krankenhäusern Provisonen pro eingelieferten Patient angenommen zu haben.

Zusätzlich behauptet der Polizist, die entlassenen Sanitäter verfügten nur über geringes Fachwissen, gingen mit Beweismaterial vor Ort schlampig um und konsumierten darüber hinaus auch Drogen.

Auch fehlten bei verunfallten Touristen bei der Einlieferung ins Krankenhaus oft die Wertgegenstände.

Der Direktor des Patong Hospitals erklärt dagegen, dass es bislang keine Probleme mit der Arbeit der ehrenamtlichen Helfer gegeben hätte.
Die Behauptung des Drogenmissbrauchs erwies sich darüber hinaus als ein einmaliger Fall von Besitz von Marijuana.

Es besteht kein Zweifel, dass die Kusoldharm Foundation schnell für neues Personal sorgen muss, denn die Hauptsaison steht vor der Tür und die Zahlen der Verunfallten steigt dann erfahrungsgemäß mit der Zahl der Besucher.



Technische Rettung der Kusoldharm Foundation bei einem Verkehrsunfall

Vor allem ist es wichtig, Patong nicht den anderen rivalisierenden Rettungsdienstgruppen zu überlassen. Schon jetzt hat die Stadt – wie auch im Rest von Thailand - schon genug mit deren Rivalitäten zu kämpfen.

Hintergrundinfo: Es ist nicht ungewöhnlich, dass Krankenhäuser – vor allem die privaten – eine Art Kopfgeld für eingelieferte Patienten an die Rettungsdienstmitarbeiter zahlen. Ich vermute sogar, dass das eher die Regel ist. Ich habe die Tarife nicht mehr genau im Kopf, aber für einen Touristen kriegt man etwa doppelt bis dreimal soviel, wie für einen Thai.

Das hört sich natürlich menschenverachtend an und ist es auch. Bei der Organisation, bei der ich mitarbeite, sind wir glücklicherweise nicht auf diese Provisonen angewiesen, weil wir vom Palast des Königs und einem Krankenhaus in Banglampoo gesponsert werden. Entsprechend liefern wir die Patienten immer in das nächstgelegene Krankenhaus ein bzw. in die Klinik ihrer Wahl.

Zusätzlich sind die Mitarbeiter überdurchschnittlich ausgebildet.
Wer aber mal mit offenen Augen durch Bangkok läuft sieht an den Einmündungen großer Straßen oft Pickups, die mit Aufklebern beklebt sind und Blaulicht und Sirene auf dem Dach haben.
Weil es in Thailand aber dazu keine Regeln gibt, kann das jeder. Oft sitzen die Fahrer in Gruppen neben den Wagen und hören alle Frequenzen aller Bangkoker Rettungsleitstellen ab.
Sobald ein Einsatz gemeldet wird, beginnt für alle Bangkoker Rettungsdienstgruppen das Wettrennen um den Patienten: Wer zuerst da ist, bekommt ihn.
Problematisch ist es, wenn zwei Gruppen im selben Gebiet operieren und sich um die Patienten (und um das Kopfgeld) streiten müssen.

Ich war schon dabei, als es deswegen zu Schießereien zwischen den Gruppen gekommen ist.

Vor diesem Hintergrund wird es schnell deutlich, dass es hier nicht um das Helfen aus Nächstenliebe oder Verantwortung geht, sondern natürlich nur ums Geld und Gebietsansprüche.

Die großen Rettungsdienstorganisationen wie in Bangkok
Vajira, Ruamkatanyu oder Poh Teck Tung, die haupt- und ehrenamtlich im ganzen Königreich arbeiten sind meiner Erfahrung nach aber gut ausgebildet und verfügen (zumindest in den Städten) über eigene Ambulanzen und manchmal auch Leitstellen.

23
Nov
2010

Das Phantom der Affenhand

Leather hand

In der Provinz Phrae (แพร่) im Norden Thailands geht es drunter und drüber.

Nach einem wirren Traum war eine Bäuerin plötzlich fest davon überzeugt, dass der Steinklumpen, den ihr Ehemann am Vortag auf dem gemeinsamen Mungobohnen-Feld ausgegraben hatte, die versteinerte Hand eines prähistorischen Affen sei.

Wie es in Thailand und für die Thais typisch ist, drängten sich schnell alle Einwohner des Dorfes Naphoon um das Relikt, um daraus göttliche Lotteriezahlen abzulesen.

Muangmon Phimpha, der Mungobohnenbauer, war beim Gras schneiden mit der Sichel auf ein hartes Objekt gestoßen. Er fand Steine, die einer menschlichen Hand ähnelten und nahm sie interessiert mit nach Hause.

In der folgenden Nacht träumte seine Frau, dass ein großer Affe in ihr Haus käme und sie umarmte. Doch stieß sie den Primaten von sich und begann zu weinen. Als der Affe sie dann jedoch fragte, ob er nicht mit dem Ehepaar zusammenleben könne, wurde der Frau nach ihren Angaben sofort klar, dass es sich bei den sonderbaren Steinen, die ihr Mann vom Feld mitgebracht hatte, um die fossilen Überreste einer Affenhand handeln musste.

Gefunden hatte Muangmon die Hand schon am 7. November. Seitdem reißt der Besucherstrom nicht ab und besonders viele kommen an den Tagen an denen die Ziehung der Lotterie stattfindet.

Auch der stellvertretende Bürgermeister Prayoon Panjiti hat sich das Fundstück angesehen und hält sie für die versteinerten Überreste eines Lebewesens.
Das Mungobohnenfeld wurde derweil gesperrt, um zu verhindern, dass andere versuchen noch mehr Relikte auszugraben. Archäologen sollen sich jetzt mit dem Fund beschäftigen.

Ob die dann ihre Erkenntnisse dann auch im Schlaf gewinnen, bleibt abzuwarten.

22
Nov
2010

Thailand: 2.660 Jahre Knast für Urkundenfälschung

Wer mal in Thailand bei einer beliebigen Behörde vorstellig geworden ist, weiß: Dokumente und Urkunden sind den Thais heilig. Ebenso Stempel und Unterschriften.
Wer sich an ihnen zu schaffen macht, der bricht mit diesem ehernen Gesetz und bekommt zusätzlich zum schlechten Karma auch vom langen Arme des Gesetzes kräftig eine gelangt.
So erging es jetzt einer Gruppe von Urkundenfälschern: Ein Abt hatte versucht mit gefälschten Urkunden eine Auszeichnung des Königs zu erhalten – und da hört der Spaß in Thailand dann wirklich auf.
Das Gericht verurteilte seinen Komplizen zu 2.234 Jahren Gefängnis und verschärfte damit das vorhergegangene Urteil eines untergeordneten Gerichtes von „nur“ 1.130 Jahren.
Drei weitere Beschuldigte erhielten ebenfalls Haftstrafen von weit über tausend Jahren.
Insgesamt Haftstrafen, die für mehrere Leben ausreichen, die die Betrüger wohl aber ohnehin als niedere Insekten verbringen werden.
Die tatsächliche Haftzeit ist nach Artikel 91 des thailändischen Strafgesetzbuches aber auf 50 Jahre begrenzt. Immer noch eine lange Zeit.

15
Nov
2010

De Lingua Franca: Ein Tee aus „Ollen Kamellen“


Bild: gregg_koenig

Hervorragend: Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich in meinem alten Ohrensessel vor dem Kamin und schlürfe einen heißen Tee aus aufgebrühten Bonbons, die ich beim Autosaugen unter dem Sitz gefunden habe.

Zumindest müsste ich einen solchen Tee trinken, wenn ich unter ollen Kamellen wie die meisten "alte, bei einem Karnevalsumzug verteilte Bonbons" verstehen würde.

Tatsächlich sind die Kamellen aber keine Süßigkeiten, sondern die allseits beliebte Matricaria chamomilla, die echte Kamille mit ihrer wunderbar lindernden Wirkung bei Magen- und Darmbeschwerden. Ist sie allerdings zu vertrocknet, kann sie ihre Heilwirkung nicht mehr entfalten, die alte kamille ist dann die olle Kamelle.

Deutschlands berühmtester Plattdichter Fritz Reuter veröffentlichte 1859 eine Sammlung mit autobiografischen Erzählungen mit dem Titel: „Olle Kamellen“.
So fand das wirkungslos gewordene Heilkraut als geflügeltes Wort Eingang in den deutschen Sprachgebrauch.

12
Nov
2010

Noch zu haben: Tickets für die Kathina-Zeremonie im Jahr 2407



Die Kathina-Zeremonie im Paknam Phasi Charoen Tempel
Bild: ppp

Wer gerne gerne mal eine der berühmten, und vom Königshaus begleiteten, buddhistischen Kathina-Zeremonien im heiligen Paknam Phasi Charoen Tempel (วัดปากน้ำภาษีเจริญ) in Bangkok ausrichten möchte, muss sich noch etwas gedulden.
Nämlich noch bis zum Jahr 2407, also in 397 Jahren. Natürlich nur unter der Vorraussetzung, dass man noch heute reserviert.

Letzten Sonntag hatte Choocheep Kanjanawat die Zeremonie ausgerichtet. Vor 36 Jahren hatte sie sich dazu angemeldet.
Die Menschen scheinen von den langen Wartezeiten aber kaum beeindruckt: 1.082 haben sich als Mitveranstalter für zukünftige Veranstaltungen eintragen lassen, 1.201 zum Spenden sammeln.

Die Kathin-Zeremonie wird seit 1961 in dem Tempel durchgeführt. Der Ritus findet traditionell nach dem Ende der buddhistischen Fastenzeit statt, die Unterstützung durch das Königshaus ist dabei ein ganz besonderes Privileg.
Die Spenden aus der diesjährigen Veranstaltung kommen dem Bau einer Pagode mit fünfstöckigem Raum für eine Buddhastatue und einer Statue des Gründerabtes, einem Museum und einem Meditationsraum auf dem Gelände des Wat Paknam Phasi Charoen zugute.

11
Nov
2010

Myanmar: Die Flüchtlinge kehren zurück, die Bergstämme kämpfen weiter

Three Pagodas Pass

Der umkämpfte Drei-Pagoden Pass

Die meisten der burmesischen Flüchtlinge, die am Montag vor den Kämpfen in der Grenzstadt Myawaddy in das benachbarte Mae Sot auf der thailändischen Seite gflohen waren, sind wieder heimgekehrt – obwohl das burmesische grenzgebiet immer noch als gefährlich gilt.

Viele rechnen mit einem Vergeltungsschlag der Regierungsgruppen gegen die Verbände der Bergstämme entlang der Grenze. Die Gefahr besteht, dass die Kämpfe auch nach Thailand hinüberschwappen.

Das thailändische Militär halt seine Truppen weitestgehend aus den inneren Angelegenheiten Myanmars heraus und wird auch keine neuen Flüchtlingslager mehr eröffnen.

Der Oberbefehlshaber der thailändischen 3. Armee erklärte gestern, dass die Stadt Myawaddy wieder unter der Kontrolle der burmesischen Regierungstruppen sei. Die Grenzübergänge von Mae Sot und Rim Moei seien wieder geöffnet. Doch Berichten zufolge sind viele Menschen in Myawaddy bei den Kämpfen getötet worden.
Der Direktor des Bezirkes Mae Sot sagte, die burmesischen Zivilisten hätten begonnen nach Hause zurückzukehren.

Mittlerweile haben sich die Kämpfe auf den Drei-Pagoden-Pass gegenüber der thailändischen Waldmetropole Kanchanaburi verlagert. Bei Pyaduangsu wird von heftigen Gefechten und neuen Flüchgtlingsströmen berichtet. Das Gebiet um den Drei-Pagoden-Pass haben die Behörden zum Kriegsgebiet ernannt und auch heute, am dritten Tag nach Ausbruch der Kämpfe, landeten wieder Raketengeschosse auf thailändischer Seite

Gestern waren die burmesischen Regierungstruppen verstärkt worden, um die Kontrolle über die Stadt Pyaduangsu wieder zurückzugewinnen und die Rebellenkämpfern von den Stämmen der Mon und Karen zu vertreiben.
Auch heute waren wieder Schüsse und Granatexplosionen zu hören und es scheint, als leisteten die Bergstämme hartnäckig Widerstand.

10
Nov
2010

Nichts zu verbergen?! – Kennzeichnungspflicht für Polizisten

[sie kommen...]

Seit der Parkräumung in Stuttgart wissen es jetzt auch die „bürgerlichen Schichten“: Wenn die Polizei in Hundertschaften anrückt dann werden Ohrläppchen und Nasenflügel eingerissen, es gibt Platzwunden und Schläge in die Magengrube, wer auf den Boden liegt kriegt gerne noch mal einen Tritt extra, Finger gehen zu Bruch und auch das ein oder andere Auge geht dabei verloren. All dies allerdings zuallermeist nicht auf der Seite der Polizei.

Im Jahr 1985 wurde von Helmut Kohl das Vermummungsverbot bei Versammlungen durchgedrückt.
Für die Polizei gilt dies jedoch nicht und in den letzten Jahren taucht die Polizei fast immer vermummt auf. Die Ermittlungen von „Körperverletzung im Amt“ und anderer Straftaten werden damit unmöglich gemacht.
Dabei hat der Staat bekanntlich das Gewaltmonopol. Und genau deswegen muss der Bürger die Chance haben zu erfahren, wer ihm gegenüber in Ausübung des staatlichen Gewaltmonopols auftritt.
In England, Schweden und bei den nationalen Einheiten in Spanien tragen alle Polizisten Nummer oder Namen.

Kritiker einer Kennzeichnungspflicht in Deutschland fürchten Nachteile für die Beamten oder deren Familien. Allerdings schreibt der Regierungsdirektor Klaus Weber auf dem Law Blog: „Die Befürchtung, dass die handelnden Polizisten Nachteile erleiden, ist als gering einzuschätzen.“
Nummern würden zudem völlig ausreichen, um besonders brutale Polizisten eindeutig in der Menge ihrer Kollegen zu identifizieren.



Die Vorteile sind auch für die Polizeibeamten offensichtlich: Ein Ende der Anonymität führt zu einem gestärkten Vertrauensverhältnis zwischen Polizei und Bürger.
Sollte die gegenwärtige Entwicklung weiter anhalten und eine neue Protestkultur wie in Stuttgart oder Gorleben auch in Zukunft bestehen, ist eine Kennzeichnungspflicht unbedingt notwendig. Schon seit Heiligendamm sehen wir eine Enthemmung bei den Polizeibeamten immer öfter Pfefferspray und CS-Gas einzusetzen, wobei bewusst Augenverletzungen in Kauf genommen werden. Für die Polizei ist das oft das bequemste Mittel um Demonstranten auszuschalten. In Zukunft werden wir dies und andere Formen von unverhältnismäßiger Polizeigewalt noch öfter zu sehen bekommen, wenn die Bundesregierung und Landesregierungen die Polizei weiter zur Durchsetzung ihrer fragwürdigen Politik missbrauchen und die Leistungsfähigkeit der Polizei weit über ihre Grenzen überfordert wird.



Amnesty International fordert deswegen eine Kennzeichnungspflicht für Polizeibeamte, unabhängige Untersuchungskommissionen bei Vorwürfen gegen Polizisten für objektive Aufklärung und Videoaufzeichnungen in Polizeistationen.

Denn die deutliche Mehrheit der Polizisten hat nichts zu verbergen und kann deshalb mit gutem Gewissen aus der Anonymität heraustreten und sich von den wenigen schwarzen Schafen in ihren Reihen deutlich und nachweisbar abheben.

Pratu Namo

PRATU NAMO

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