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Travel

26
Okt
2009

Tour de Lao V - Im Dschungel verirrt



Eine Zeit lang war der Dschungelpfad recht in Ordnung. Die Kette hielt, Reifen auch, nur die Schlaege bei den unvorghersehbaren Schlagloechern und Bodenwellen haben mir immer mal wieder ins Kreuz getreten und die Luft aus den Lungen getrieben. Ich kam durch eine Reihe von Hmong-Doerfern. Kleine, niedrige Holzhuetten mit allen moeglichen Tieren und hunderten lumpiger Kinder drum herum. Die Erwachsenen mussten wohl auf dem Feld sein.



Ein Hmong-Dorf



Dann wurde der Weg immer schlechter und irgenwann, gab es fast keinen mehr. Dann eine Weggabelung. Links (nach Norden) eine recht gute Piste, rechts (nach Osten) ein felsiger Fussweg.
Weil es ja schon in der Bibel steht, dass der steinige Weg der bessere ist, in solchen Faellen immer Murphy's Gesetz gilt und Marmeladenbrote immer mit der beschmierten Seite nach unten fallen, waehlte ich den linken Pfad. Nach einem halben Dutzend weiterer Doerfer und immer schlechterer Piste kam dann nach etwa 30 Kilometern das Ende. Ein Dorf und rundrum nur Dschungel.
Nachdem ich fuenf Minuten ratlos rumgestanden hatte, kam eine Frau in Duschrobe und erklaerte mir, dass es hier nicht mehr weiterginge, nicht mal zu Fuss. Ihr Ehemann sitze aber im Nachbardorf, den koenne ich fragen.



Die Piste sieht nur von weitem gut aus. Voellig vom Regen ausgewaschen und mit fussballfrossen Felsbrocken uebersaet.

Es hatte sich sowieso als zwecklos herausgestellt, Frauen nach dem Weg zu fragen, denn die meisten haben ihr Dorf noch nie verlassen. Die Frau, die ich zuallererst nach dem Weg und der alten Strasse nach Nam Neun gefragt hatte, hatte mir stolz erklaert, dass sie auch schon mal verreist sei, in die Provinzhauptstadt zu einer Hochzeit anno domini 1999. Sie sehe aber auch viel fern und kenne sich daher ein wenig aus. Auslaender pruegelten sich oft und wuerden auch aufeinander schiessen. Das hat sie in den westlichen Filmen gesehen.

Wie dem auch sei: Im Nachbardorf traf ich tatsaechlich den Ehemann der Duschfrau an. Mit Hilfe von drei Stoecken und einer paezisen Sandzeichnung in der das Dorf Pak Xeng von einem Bueffelfladen dargestellt wurde, erklaerte er mir den Weg. Tatsaechlich war ich falsch abgebogen. Also wieder 30 Kilometer zurueck ueber Stock und Stein.



Waehrend der Fahrt

Irgendwie kam mir der Rueckweg kuerzer vor, aber vielleicht auch nur, weil ich jetzt ja alle gefaehrlichen Stellen und Schlammloecher kannte.
An der Abzweigung nach Norden traf ich dann einen Mann, der mit einer Steinmuehle Reis zu Mehl zerrieb. Der bestaetigte die Auskunft. Interessanterweise kennen alle Maenner alle Entfernungen auf den Kilometer genau. Und exakt nach acht Kilometern, so wie der Muehlenmann es gesagt hatt, traf ich auf die befestigte Strasse.



Das Haus vom Benzinpumpenmann

Da hatte ich vier Stunden und 120 Kilometer im Dschungel verschwendet. Und es war schon halb drei. In einer Stunde wuerde es kalt werden und in zwei schon dunkel. Der Mann, der mir aus einem grossen Benzinfass noch mal den Tank auffuellte, wollte erst nicht glauben, dass ich jetzt noch nach Nam Neun fahren wollte, aber hatte ich eine andere Wahl?

Haette ich gewusste, was an diesem Nachmittag und vor allem in der Nacht noch auf mich warten wuerde, hatte ich lieber beim Benzinpumpenmann geschlafen...



Technorati:

Tour de Lao IV - Semi-Tragische Dschungel-Etappe

From Tour de Lao

Von Luang Prabang bin ich heute schon um halb sieben Uhr morgens gestartet. Randvoll getankt, plus eine Flasche Wasser - Fruehstueck gibt's erst nach den ersten 100 Kilometern. Nach gerade einmal 10 Ki8lometern hinter Luang Prabang dann schon die erste schwerwiegende Entscheidung: Den langen Weg ueber die ausgebaute Strecke oder doch, wie angedacht, die Abkuerzung ueber die Dschungelspiste nach Pak Xeng? Ein Einheimischer bescheinigte mir, dass die Strecke befahrbar sei, also traute ich mich auch.

Von den ersten Kilometern Schotterpiste mit Unterspuelungen querliegenden Baumstaemmen und allem, was so eine Dschungelpiste halt so bietet, machte ich zunaechst noch reichlich Fotos. Die zeige ich hier aber nicht, den im Vergleich yu dem, was dann folgen sollte, waren das Autobahnen.

From Tour de Lao

Hmong-Frau samt Bueffel

Im Dorf Pak Xeng angekommen gab's die verdiente Nudelsuppe zum Fruehstueck. Dank meiner Laotischkenntnisse
erfuhr ich von der Strasse, die meine Abkuerzung sein sollte. Schon nach dem ersten Kilometer stellte sich der Dschungelpfad aber als offensichtlich unbefahrbar heraus. Waehrend der letzten 60 Kilometer ueber die Schotterpiste war die Antriebskette so heiss geworden und hatte sich entsprechend gedehnt, dass sie vom Zahnrad sprang. Das war aber schnell behoben. Nachdem mich der letze Waldarbeiter gegruesst hatte und mich der letzte Dorfkoeter angebellt hatte, wurde es dann knueppelhart. Die Spur war nicht mehr zu erkennen. Dafuer Auswaschungen voon einem halben Meter tiefe bei 30% Steigung. Dabei flog die Kette das zweite mal. Mein Untersatz rollte auf der Stelle rueckwaerts in einen 50 Meter tiefen Abgrund.

From Tour de Lao

Fluss bei Pak Xeng

Waere es zumindest, allerdings lag ich auf dem Bauch auf der Strasse und hielt das ganze Geraet mit einem Arm fest. Die linke Fussraste hatte sich dabei hilfreicherweise in einem Grasbueschel verfangen.
Nach fuenf Minuten Hau-Ruck-Aktion war das Krad wieder auf der Strasse, noch mal drei Minuten und die Kette war drau und dann ging's weiter.

From Tour de Lao

Wasserfall und Badestelle fuer die Dorfbewohner


Der Pfad wurde aber immer schlechter und irgendwann sah es auch meine naive Seel ein,dass das nicht die Strasse nach Nam Noeun sein konnte. Ich kehrte um, verlor die Kette noch einmal und fragte dann im UN-Stuetzpunkt des Dorfes nach. Der Mann vor Ort sagte, dass er soweit noch nie gekommen waere, ich sollte woanders fragen.

From Tour de Lao

Weiterfahren oder nicht?

In der Werkstatt des Ortes liess ich mir zuerst zwei Kettenglieder uas der Kette nehmen und fragte dann nach dem Weg. "Boo mi" war die Antwort, die Strasse gibt es nicht mehr. Es gaebe aber diesen Dschungelpfad, der nach Nam Neun fuehren "koennte".
Nachdem die Uebersetzung auf Dschungelpistenniveau gebracht worden war und Kraftstoff bis zum Ueberlaufen aufgenaomen worden war, fuhr ich auf's Neue hoch. In ein Gebiet, dass als eines der staerksten verminten der Welt gilt, in dem noch immer ein begrenzter Buergerkrieg zwischen den Hmong-Rebellen und den Regierungstruppen herrscht und in dem Tiger frei rumlaufen.

In Laos ist um 23:30 Sperrstunde und Ausgangssperre. Das Internetcafe macht zu, aber an die Sperrstunde halte ich mich nicht. Ich begiesse den Tag jetzt mal mit ein paar von den Kalaschnikow-Jungs mit ein paar Beer Lao.

Cheers!

Technorati:

24
Okt
2009

Tour de Lao III - Luang Prabang

From Tour de Lao

Luang Prabang war seit 1353 die Koenigsstadt des Lan Xang-Reiches (frei uebersetzt, das Reich der Million Elefanten).
Direkt am Mekong gelegen gibt es hier 32 sprichwoertlich steinalte Tempel. Auf dem Nachtmarkt gibt es jede Menge handgewobener Textilien und am 23 Uhr sprechen einen junge Maenner an ob man was zu Rauchen haben moechte.
Ein rotes Halstuch war alles, was ich aus Luang Prabang mitgenommen habe.
Wie schon im letzten Post berichtet, war die Fahrt hierher einfach schoen. Im laotischen Tiefland sind die Temperaturen noch moderat , die Strassenverhaeltnisse gut und die Kurven nicht zu brutal.





Kurz hinter Vang Vien, bevor es in die Berge geht



Strasse in den Lao Lowlands







Waeschtrocknen on the road



Nackte braune Zwerge



Laos hat eine Geburtenrate von 3,3 Kindern pro Frau. Davon sterben aber auch 62 Kindern je 1000. Ohenhin werden Maenner in Laos gerade mal 54 Jahre, Frauen 57 Jahre alt. Ein Viertel der MAenner koennen weder lesen noch schreiben, bei Frauen betraegt die Analphabetenrate sogar 39 %. Gerade gestern dachte ich, die Frau neben mir wuerde singen, dabei sass sie vor einem Kinderbuch und versuchte sich selber lesen beizubringen.



Das Schild steht da zu Recht









Zum Schluss nochmal der Mekhong in Luang Prabang

21
Okt
2009

Tour de Lao I - Spontan mit dem Motorrad durch Laos

From Tour de Lao

Ich war ich jetzt wohl schon sieben mal in Laos. Aber irgendwie bin ich nie weiter als ins Umland von Vientiane, der Hauptstadt, gekommen. Klar, den ich war ja hier auch immer nur zum "Visa-Run", also um ein neues Visum fuer Thailand zu beantragen.
Gestern war es mak wieder soweit und ich hatte mich auf den Weg von Bangkok nach Vientiane gemacht '- mit dem Nachtzug. Einen Tag rein nach Laos, eine Nacht in Laos, dann wieder zurueck nach Bangkok.
Weil ich aber in der letzten Zeit mit Bangkok recht unzufrieden bin, habe ich heute kurzerhand beschlossen, nicht nach Thailand zurueckzufahren. Stattdessen habe ich mir ein Motorrad gemietet und meine "Tour de Lao" begonnen. Ein Motorradreise durch ganz Laos.
Es ist unnoetig zu erwaehnen, das meine Ausruestung dafuer nicht geeignet ist - vielleicht aber doch.

Ich bin also jetzt mit folgterndermassen ausgestattet:

Kleidung:

1 Baseballkappe
1 Shorts
1 Bikinitop
1 Top
2 Unterhosen
1 Paar Flipflops

Literatur

Raubkopie des Lonelz Planet Laos
Salman Rushdie "The Enchantress of Florence"

Hygiene

Reisezahnbuerste von Quatar Airways
Zahnpasta
Labello
1 Rolle Klopapier
Sonnencreme

Reiseapotheke

2 Schutzhandschuhe
1 Heftpflaster

Werkzeug

1 rostiges Teppichmesser
1 Feuerzeug

dazu kommt noch

Reisepass
Handy (ohne Empfang)
1 Kilo Kunstduenger (was es damit auf sich hat berichte ich ein anderes mal)

From Tour de Lao

Meine Reiseausruestung

Schon am ersten Tag hat es sich bewaehrt, die Unterhose vom Vortag im Waschbecken der letzten Unterkunft auszuspuelen und dann waehrend der Fahrt am Aussenspiegel zu trocknen. Aehnlich werde ich wohl auch mit meinen anderen Kleidungstuecken verfahren muessen.

From Tour de Lao

Frauen bei der Reisernte

Morgen geht es acht Stunden lang nach Luang Prabang durch den Dschungel und die Berge, wo ich wohl kaum jemand antreffen. Deswegen werde ich mal alles durchwaschen und dann immer halbnackt fahren bis alles wieder trocken ist.

Meine ersten Berechnungen haben ergeben, dass ich auf 100 km 2,5 Liter Sprit verbrauche. Gar nicht so schlecht. Das Motorrad hat genug PS um staendig im 4. Gang fahren zu koennen. Das spart nochmal Benzin. Von Vientiane nach Vang Vien wo ich jetzt bin, waren es gerade einmal 170 Kilometer. Die konnte ich von 14 Uhr bis Einbruch der Daemmerung runterreissen.

From Tour de Lao

Eines der Doerfer an der Strasse

Dabei hat es sich als undurchfuehrbar erwiesen Nachts zu fahren. Mein Gesicht war buchstaeblich bedeckt mit toten Insekten.
Morgen werde ich wohl auf dem Morgenmarkt noch schnell in eine Armeejacke und einen Poncho investieren, den Morgen geht es durch die Berge, wo kaum noch eine Moeglickeit zum Unterstellen ist.
Ausserdem muss ich morgen mindestens 8 Stunden auf dem Bock sitzen um nach Luan Prabang zu kommen. Heute bin ich halb kaputt gefroren in Vang Vien abgestiegen.
Soweit also der erste Tag der "Tour de Lao".
Morgen mehr.

From Tour de Lao

Die ersten Berge


From Tour de Lao

Berglandschaft 60 Kilometer vor Vang Vien

From Tour de Lao

Tierische Strassensperre

From Tour de Lao

Meine Fuesse nach einer ersten groben Reinigung

27
Sep
2009

Küstenschutz mit Pratu Namo



In den letzten 25 Jahren hat die die Fläche der Mangrovenwälder weltweit um 25 Prozent abgenommen. Vor allem in Südostasien sind daran die Garnelenfarmen schuld, deren teiche nach zwei bis drei Jahren schwer mit Chemikalien versucht sind, so dass selbst die hartnäckigen Mangrovenbäume dort nicht mehr wachsen. Stattdessen übernimmt das Meer diese Flächen erdoiert und versalzt sie, so dass sie schlcihtweg einfach verschwinden. Mangrovenbäume sind salztolerant. Viele Arten können wie Kakteen Wasser speichern und Salz einlagern um so die hohe Salzkonzentration des Meerwassers auszugleichen. Die mit Salz gefüllten Bläter werfen sie dann einfach ab. Gleichzeitig wachsen sie in Küstengebieten mit unterschiedlich hohe Wasserständen. Oft stehen sie bis zur Baumkrone im Wasser, wenig später aber mit den Wurzeln im trockenen. Dabei schützen sie mit ihren Stelzwurzeln aber die Küste vor Erosion und sind für Vögl, Reptilien und Fische Kinderstube und Lebensraum.

Bin ich gestern noch in einem King Size Bett in einer Hotelsuite im Badeort Cha Am aufgewacht, finde ich mich 24 Stunden später in der provinz Samut Prakan bis zur Hüfte in schlammigen Wasser des Golfs von Thailand watend, die Füße aufgeschnitten und pflanze Mangroven ins Meer.
Aber gut. So muss es sein, denn nur so bleibt man flexibel.
Nachdem uns ein Marineoffizier ausführlich die Geheimnisse des Mangrovenpflanzen eingeweiht hatte (man steckt einen Stock in den Schlamm und bindet einen Mangrovensprössling daran), wurden wir auf einen Gefängnislastwagen der Marine geladen und ins Buschland gefahren.







Ohne Verluste geht es nie: Eine lose Planke eines Steges ist diesem Jungen ins Gesicht geschlagen.


Irgendwann ging es dann nicht mehr weiter und ich marschierte mit meiner Truppe eine gute Stunde an den Garnelenteichen im Küstengebiet entlang. In den Teichen leben aber nicht nur Garnelen, sondern auch Muscheln, Blutegel, Schlangen, Frösche, Molche und vor allem Warane. Wahrscheinlich sogar noch viel mehr, aber diese tiere habe ich reichlich während des Marsches zu Gesicht bekommen.
Besonders die Warane können in den Küstengebieten Thailands eine beeindruckende Größe erreichen. In Bangkok leben ja im Wassergraben um den Königspalast und im Government House reichlich Warane, aber die sind meist gerade mal einen Meter lang. Den größten Waran habe ich heute schon gerochen bevor ich ihn gesehen habe. Das Tier war verendet und lag mit seinen von Fliegen übersäten 2 Meter 50 direkt auf unserem Pfad, so dass wir mit Anlauf drüber springen mussten.


















An der Küste angekommen, wateten wir etwa einen halben Kilometer bis zur Hüfte durch das schlammige Wasser. Im Schlamm lagen immer mal wieder von Muscheln überwachsene Baumstämme, die uns hervorragend die Füße zerschnitten. Trotzdem haben wir ein beachtliches Penmsum hingelegt und wir haben geschätzt bestimmt weit mehr als 200 Bäume ins Meer gepflanzt. Das wir natürlich von Kopf bis Fuß mit Schlamm bedeckt waren gehört dazu. Einige der Kinder haben sich zudem rapide zu Reptilien zurückentwickelt und sich fortan nur noch kriechend fortbewegt. Glücklicherweise hat uns die Marine einen Tankwagen mit Süßwasser hingestellt, so dass wir sie halbwegs wieder sauber gekriegt haben.

Check it out:



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26
Sep
2009

Mit Polizei-Eskorte zur Arbeit



Eine erneute wunderbare wending in meinem Berufsleben. Weil ja ab Montag die Schulferien in Thailand beginnen, muss ich mich jetzt erst mal nicht mehr in miefig-heißen Klassenzimmern mit lernunwilligen Heranwachsenden rumschlagen. Stattdessen begleite ich jetzt Gruppen reicher Teenager in ihre Sommerferien.
Morgens um sieben holen wir sie an den Schulen in ihren Villenvierteln ab und fahren sie mit Polizeieskorte in die Badeorte am Golf von Thailand. Dort beziehen wir dann schicke zimmer in Hotels am Strand, kriegen reichlich und gut zu essen und bieten ein bisschen Entertainment. Nachmittags ist dann Strand und Pool angesagt und so bin ich in der letzten Woche um zwei Farbtöne dunkler geworden.
Ich bekomme zwar deutlich zu wenig Schlaf (auf 100 Stunden Arebit kriege ich gerade mal 25 Stunden Schlaf zusammen) aber der Körper passt sich schnell an. Am letzten Tag gibts dann eine Talentshow bei der die Kids wirklich beeindruckende Shows hinlegen. Am nächsten Tag fahren wir sie Mittags wieder mit Blaulicht nach Hause. Um elf Uhr abends spüle ich dann schnell ein paar Klamotten durch und um halb sechs morgens sitze ich schon wieder mit 55 Kindern im Bus und gebe mein Bestes an der Karaokemaschine.



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23
Jun
2009

Leitern los!

Nach langer Recherche in staubigen Folianten, unzaehligen Gespraechen mit runzligen andalusischen Bauersfrauen bis hin zu braungebrannten Beachboys auf Ibiza ist es mir schlussendlich gelungen, die Quitessenz, das Urspanische zu destillieren. Es ist: Die Leiter auf dem Balkon. Wie Newton der Apfel, traf mich die Erkenntnis, waehrend ich mich auf dem Balkon aalte, um mich vom heftigen Mojitogenuss am Vorabend zu erholen.

Indonesier loeffeln lebendigen Affen das Hirn aus, Deutsche kehren Samstags die Strasse, Englaender sind um elf besoffen, Amerikaner zetteln Kriege an, Hollaender tragen Holzschuhe und Spanier haben eben Leitern auf dem Balkon. Das ist immer noch besser als alles vorgenannte.



Kleine Leitern zeigen mitnichten den sozialen Status an. Sie gelten vielmehr als Zeichen von coolem Understatement





Im katholischen Spanien gilt Frischgewaschenes als Symbol fuer Erneuerung und Wiederauerstehung



Hier lebt die Avantgarde, schiefe Leitern sind das Erkennungsmerkmal der katalanischen Boheme





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22
Jun
2009

In Spanien essen sie Hunde



Nach einer Woche in Barcelona, Spanien gebe ich mir die Ehre reichlich Klischees mediterraner Alltagskultur zu bestätigen. Aus den Hähnen in den schattig-rustikalen Altstadtwohnungen fliesst milder, roter Wein, in den Gassen zirpen die Zikaden, es duftet nach Meer und in der Mittagssonne gereiften Babywindeln. Die Menschen sprechen Spanisch, man trifft sich auf der Strasse und plaudert und wo drei Spanier zusammenstehen, da wird sofort getanzt, von irgendwoher taucht eine grosse Pfanne auf und kurz darauf gibt es Paella für ganz Barcelona.
Doch die katalanische Mittelmeermetropole hat auch ihre Schattenseiten. Besonders unter die grossen, weissen Sonnensegel am Strand trifft einen beim Mojitoschluerfen nur selten ein Sonnestrahl.
ähnliches schreibt auch die Uncyclopedia:

Wenn gerade nicht gefeiert wird, macht der Spanier Pause (Siesta). Die Siesta beginnt an einem normalen Arbeitstag nach dem zweiten Frühstück und dauert bis in die frühen Abendstunden. Nach der Siesta ist der Arbeitstag normalerweise beendet, der Spanier zieht dann alberne bunte Kleider an und begibt sich zum Dorfplatz, um dort einherzustolzieren und sich über die albernen bunten Kleider seiner Nachbarn und Freunde zu amüsieren. Gegen Mitternacht nimmt man dann in fröhlicher Runde eine reichliche Mahlzeit ein.

Um jetzt aber doch endlich mal zur Wahrheit zurückzukehren: Spanische Maenner sind schon sehr charmant und weitaus mehr “caballero” als der handelsübliche Deutsche. Meinen Koffer bekomme ich getragen, beim Erwerb meines Metro-Tickets wurde ich von geküsst und umarmt und sowieso werde ich hier dauernd nur zum Essen eingeladen.
Ich wohne ja hier im In-Viertel “Raval”. Raus aus der Haustür stehe ich schon gleich in einer Latinobar, links daneben ist ein pakistanischer Supermarkt, rechts daneben eine Gaybar.
Daneben, dann ein Doener-Grill (Dort ist das Brot nur halb so gross wie in Deutschland, aber mit doppelt soviel Fleisch gefüllt), ein philipinischer Supermarkt und ein katalanischer Obsthändler, der direkt an den offenbar unumgänglichen SCHLECKER grenzt.





Schoen sind vor allem die Innenhoefe und die offenen Wohnungen aus denen immer irgendein Kind “Hola!” kräht, ein Telefon klingelt oder italienische Opern trällern.



Auf das Brot kommt keine Butter, sondern wird Tomate gequetscht und Olivenoel geträufelt, dazu dann, Krebsfleisch, Gambas, Muscheln, Oliven, Schinken, Käse, Peperonis und Salat mit Avocados.



Um jetzt nicht ganz auszuschweifen und mich noch ein bisschen nuetzlich zu machen, eile ich jetzt mal lieber an den Strand, um den Fischern beim Einholen ihrer Netze zu helfen, stecke mir dann eine Rose ins Haar und tanze krachend Flamenco bis tief in die Nacht. Morgen geht’s dann ja eh wieder nach Bangkok.

Das Schoenste wie immer zum Schluss



Mit dreifach donnerndem Olé,

Pratu Namo

Technorati:

30
Apr
2009

Wer auf diesen Nagel tritt…

...dem tut ordentlich die Hacke weh – das kann ich euch sagen. So geschehen bei mir im Tempelbezirk von Vientiane. In Deutschland gibt es bestimmt 350 Verordnunegen und nochmal soviele EU-Richtlinien, die es verbieten, Naegel in ein Pflaster einzubetonieren, auf dem Menschen barfuss laufen. Und das zu Recht.



Technorati:

7
Feb
2009

TXL: Abschussrampe in den Zivilisationspessimismus

Unter mir sehe ich gerade Tiflis, in wenigen Minuten bin ich dann über dem Kaspischen Meer. Nach gut und gerne sechseinhalb Wochen in Deutschland habe ich mich wieder adlergleich in die Lüfte aufgeschwungen, um nach Bangkok zurückzukehren. Trotz aller Majestätik hatte ich vorhin im Abgang den bitteren Nachgeschmack, mit Deutschland auch einem lelbenswert organisiertem Kulturland mit achtenswerten Bürgern für längere Zeit den Rücken zu kehren. Das war aber noch auf dem Sammelflug von Frankfurt nach Tegel (TXL) der Fall. Dort eingeschwebt dauerte es keine fünf Minuten, bis mir bewusst wurde, dass ein Kulturland auch innerhalb seiner auf den Landkarten verzeichneten Staatsgrenzen zu Ende sein kann.





Bettler am Airport, die Pfandflaschen finden erst gar nicht in die Mülleimer - halb leergetrunken, grabschen schon die Flaschenjäger mit ihren siffenden Plastiksäcken danach. Das Reisepublikum beeindruckt mich zunächst noch durch bisweilen faszinierend dumme Sprüche. Allerdings werde ich dann aber auch der Tatsache gewahr, dass jeder Dritte meiner männlichen Mitreisenden entweder durch unerträglichen Fuß- und/oder Ganzkörpergestank beeindruckt.
Die Thai-Damen, die jetzt ganz offenbar nach einer Zweckheirat mit einem Deutschen Berlin und das dazugehörige, provinzielle Umland ihre Heimat nennen und jetzt erstmals den thai-teutonischen Nachwuchs der Familie in Thailand vorstellen werden, sind bemerkenswert unhübsch und nach ihrer Handhabung der thailändischen Sprache sicher nicht die Blüte siamesischer Inteligenzia.





Sicherheitsbedienstete an deutschen Flughäfen haben ohnehin nicht das Gute-Laune-verbreiten erfunden, aber die mir südhessischer Frohnatur gegenübergebrachte Berliner Garstigkeit hat es geschafft, in Sekundenbruchteilen in mir ansonsten in dieser Heftigkeit fremde Zickigkeitskonvulsionen hervorzurufen.
Entsprechend habe ich dann ziegengleiche Störrischkeit an den Tag gelegt, die wiedrum das Securitypersonal beeindruckte - ich hab mich einfach nicht mehr bewegt, geredet oder sonstwie reagiert. Und bestimmt hab ich auch schmollend die Unterlippe vorgeschoben, die Arme vor der Brust verschränktt und trotzig mit dem Fuß aufgestampft.



Jetzt hier über dem Kaspischen Meer packt auf einmal ein Paar Enddreißiger stinkende Käsestullen und noch übelriechendere gekochte Eier aus - schon etwas sehr, sehr belastend.
Als die Stewardessen dann das "Hühnchen oder Nudeln"-Dinner verteilen, fragen die Stinkzeugesser, was das denn kostet. Als sich dann herausstellt, dass das Essen an Bord wirklich kostenlos ist, schlagen beide zu und schnarchen jetzt nach reichlich rotem Wein und Schnäpschen vor sich hin.
Eben sagt der Captain übrigens durch, dass gegen ein Entgeld auch Currywurst an Bord zu haben ist.
Ich fliege übrigens LTU, obwohl ich was anderes gebucht habe. Aber auf dem Hinflug nach Deutschland hatte ich auch Swiss Air gebucht, bin dann aber Lufthansa und Thai Airways geflogen. Nicht, dass ich den Flug deswegen nicht gebucht hätte, aber ich hätte einfach gerne vorher gewußt, ob und wann ich per Touristenbomber reise.
Aber immerhin: Neben der kostenpflichtigen Currywurst gibt es vegetarische und trotzdem leckere Ravioli und Wasser in Halbliterflaschen. Und das hab ich so sonst nicht gesehen.

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Pratu Namo

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