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Blaulicht

28
Nov
2008

Mit Blaulicht durch Bangkok – Bombenalarm

Die Situation ist sicher angespannt in Bangkok. Das merkt man natürlich auch beim Rettungsdienst. Militär steht an den Kreuzungen um den Königspalast. Gestern ist dann der Fernsehsender ASTV um 1:50 morgens von einem Long Tail Boot aus mit Granatwerfern und Gewehren beschossen worden. Die Angreifer wollten wohl die Satelitenschüsseln vom Dach sprengen, aber die Sicherheitsleute hatten das wohl geahnt und Netze gespannt um die Anlage zu schützen. Gegen halb drei sind wir dann zu einem Bombennalarm in die selbe Gegend gerufen worden. Es war auch tatsächlich eine Bombe da. Um zehn vor fünf haben sie dann am Suvarnabhumi Flughafen geschossen und um halb sieben noch mal.
Es knallt hier also schon ganz ordentlich – und immer öfter. Schon letzten Dienstag haben sie bei uns um die Ecke eine Handgranate geschmissen.

Mehr zur Situation in Thailand gibt`s in dem folgenden Eintrag „Zur Lage der Nation“

Technorati:

25
Nov
2008

Mit Blaulicht durch Bangkok – „Einer“

Normalerweise gibt es ja Einsatzleitstellen, damit koordiniert werden kann, dass auch einer kommt, wenn ein Notfall ansteht. Im Bezug auf den thailändischen Rettungsdienst in Bangkok gewinnt dieses „einer“ aber ein ganz neue Bedeutung. Den hier wird einfach über den Äther gequakt, wo was los ist und dann startet jede Einheit auf eigene Faust durch – je nach dem, ob sie gerade in der Nähe sind und auch hinfahren wollen. Die Chance, dass „einer“ kommt ist in Bangkok relativ gering. Manchmal schlägt es sogar ins Extrem um. Neulich hatten wir einen solchen Fall:

Ein Mopedtaxifahrer hatte Schnaps in rauen Mengen getrunken, sich dann zum Schlafen auf eine Bank gelegt und sich auch irgendwann erbrochen. Irgendjemand hatte das gesehen und wählte den Notruf. Ehe sich der Betrunkene versah, waren 8 Rettungswagen und bestimmt 40 Sanitäter vor Ort! Nur mit sehr viel Glück gelang es dem Mopedtaxifahrer sich selbst vor der Verschleppung ins Krankenhaus zu bewahren. Wir waren als zweites Auto vor Ort und als das vierte Auto und der zwanzigste Sanitäter vor Ort eintraf, war es mir so peinlich, dass mich auf die Pritsche unseres Wagens verkrochen und ganz klein gemacht habe.
Nicht das noch „einer“ auf die Idee kommt zu behaupten, wir würden auns lächerlich machen.

Technorati:

1
Nov
2008

Mit Blaulicht durch Bangkok – Staatsgewalt

Gerade eben komme ich von der Nachtschicht beim Rettungsdienst in Bangkok zurück. Bis auf einen verunfallten Mopedfahrer war die Nacht ruhig.
Aber heute Nacht gab’s einen kleinen Vorgeschmack, wie Bangkok im Bürgerkrieg aussehen könnte. An der Rama IV-Statue, wo wir einen unserer Bereitstellungspunkte haben, war bestimmt eine halbe Division Militär stationiert, an der Zufahrt Militärpolizei. Rund um den besetzten Regierungssitz Hundertschaften der Polizei in Straßenschlachtmontur. An allen wichtigen Straßenkreuzungen war Marineinfanterie postiert, an anderen Straßen reguläres Heer. Truppentransporter in den Straßen und eine Art Miliz auf Patroullie.
Auf diese Art habe ich endlich mal die Vielfalt thailändischer Uniformen zu sehen bekommen.







Grund für das Aufgebot war eine Massenveranstaltung der Regierungsanhänger im Rajamangala National Stadium und eine drohende gewaltsame Auseinandersetzung mit den Anhängern der People’s Alliance for Democracy (PAD), die ja derzeit den Regierungssitz besetzt halten.
Die Polizei wollte sicherstellen, dass ihnen diesmal nicht das Ruder aus der Hand genommen wird und es zu Zusammenstößen mit Toten und Verletzten kommt. Damit aber die Polizei nicht wieder bei der Niederschlagung der Ausschreitungen aus dem Ruder läuft, wurde diesmal auch das Militär in Alarmbereitschaft versetzt, um der Polizei notfalls Einhalt zu gebieten, beziehungsweise um sie zu unterstützen, falls sie nicht mehr Herr der Lage sein sollte.
Die Situation war heute auf jeden Fall angespannt. Bei jedem Knall waren wir uns eigentlich sicher, dass jetzt das Schießen losgeht. Das war glüklicherweise nicht der Fall. Auch die Regierungsgegner der PAD waren in Alarmbereitschaft. Die Zufahrten zum besetzten Regierungsgebäude waren doppelt und dreifach mit Stacheldraht gekrönten Wällen aus Autoreifen blockiert.
Als wir auf der Einsatzfahrt zu einem Verkehrsunfall waren, musste eines unserer Fahrzeuge eine Vollbremsung vor einer solchen Barrikade hinlegen, weil die Reifen im Dunkeln kaum zu sehen waren. Sofort sprangen vermummte Gestalten mit Eisenstangen hinter den Barrikaden auf, um den vermeintlichen Angriff abzuwehren, sahen dann aber unsere Lichter und Embleme auf den Autos.

Heute hatte ich sogar mal Zeit die Codes im thailändischen Funksystem zu lernen.
Code 40 ist ein Autounfall, Code 200 eine Schlägerei und Code 603 eine Bombe. Darüber hinaus gibt es aber amüsante Codes. Zum Beispiel ist 50 der Code dafür, dass man gerade am Essen ist, Code 23 bedeutet einfach „nix“ und Code 610 heißt: „Ich vermisse Dich.“ Und das ist doch mal romantisch, oder?

Technorati:

20
Okt
2008

Mit Blaulicht durch Bangkok – Leibesübungen

Die letzten zwei Wochen war eigentlich beim Retungsdienst gar nichts los. Was sicher gut ist, denn wenn der Rettungsdienst nichts zu tun hat, geht`s den Leuten gut. Und so soll es natürlich sein. Allerdings sagen uns die Leute vorher nichts von ihrem Wohlbefinden und dass sie weder die Absicht haben mit dem Auto von der Brücke zu fahren, noch mit dem Motorrad die Blutgrätsche zu machen.
Ihr gutes Recht, aber uns Weißkittel bringt das natürlich in die Verlegenheit, dass wir nichts mit uns anzufangen wissen. Lesen scheint den Thais ja vergleichsweise fremd und die politische Lage in Thailand ist gleichermaßen haarsträubend wie unübersichtlich, so dass auch hier keiner Lust hat sich drüber zu unterhalten.
Es war dann meine Idee einen Gummihandschuh bis an die Grenzen des endexspiratorischen Restdrucks meiner Lungen aufzupusten und diesen dann mit einem Kugelschreiber so zu bemalen, dass er mir schlussendlich verblüffend ähnlich sah. Wenn man dann alle Finger zusammen knotet entsteht eine Kugel, mit der dann auch sogleich ein Volleyballspiel entbrannte.
Nachts um zwei verlegen wir dann immer unseren Bereitschaftsort auf die Khao San Road, weil dann die ganzen Leute aus den Bars und Clubs kommen, gleichzeitig nimmt auch der Alkoholpegel der thailändischen Autofahrer deutlich zu.
Bis auf einen glimpflichen Unfall auf der achtspurigen Ratchadamnoen Road bleib aber auch hier alles ruhig. Irgendwoher tauchte dann aus heiterem Himmel ein Badminton-Set auf und wir haben sofort den Beweis angetreten, dass man auch nachts um drei auf einer der beliebtesten und belebtesten Touristenpromenaden Bangkoks qualitativ hochwertigen Sport abliefern kann.
Irgendwann beim Punktestand 7:2 für unseren Fahrer Gung fragte mich dann ein Tourist, ob wir denn der Rettungsdienst wären und ob wir heute nicht arbeiten würden.
„Klar – und wir sind doch mitten dabei.“
Technorati:

10
Okt
2008

Mit Blaulicht durch Bangkok – Allein unter Wölfen

Letzten Samstag hat es geregnet und weil wir beim Rettungsdienst unseren Stand-By-Punkt, an dem wir auf den nächsten Einsatz warten im Freien haben, tauchte dort außer mir irgendwie keiner auf. Weil mir drei Tage vorher ja auch noch die Handtasche samt Handy geklaut worden ist, hatte ich also weder telefon noch Nummern von irgendjemandem, um zu fragen, wo denn nun alle sind. Weil an unserem treffpunkt keiner war, bin ich halt auf die Khao San Road gefahren, wo wir gegen zwei Uhr morgens immer in Bereitschaft stehen. Dort stand ich also ganz allein in blütenweißer Uniform, aber ohne Medikamentenkoffer und Auto am Eingang der Khao San an der Polizeistation Wat Chanasongkram.
So sticht man natürlich ins Auge, aber ich hätte nicht gewusst, wo ich sonst hätte warten sollen. Natürlich kam praktisch alle fünf Minuten jemand auf mich zu und fragte mich aus. Der netteste war ein laotischer Militärarzt, mit dem ich bestimmt 20 Minuten über die Behandlung von Schussverletzungen geplaudert habe. Wir haben dann Nummern getauscht und uns zum Abendessen verabredet. Ein sehr netter Mann. Wird bestimmt ein romantischer Abend, wenn wir im Restaurant am Flussufer, bei sanfter RnB-Musik und Kerzenschein über die Volumenersatztherapie bei Brandverletzten sinnieren.
Weil ich schon die ganze Zeit vor der Polizeistation rumlungerte und die Verkehrskontrollen beobachtete, griff mich dann irgendwann die Polizei auf. Ich bin ja leider schon seit einer ganzen Weile polizeibekannt und hätte es eigentlich besser wissen müssen. Die Polizisten wissen nämlich, dass ich Thai und auch europäische Fremdsprachen sprechen kann und greifen gerne auf mich zurück, wenn sie bei der Vernehmung von ausländischen Verdächtigen wegen der Sprachbarriere nicht mehr weiterkommen. Ich mache das aber eigentlich nicht gerne, weil mich das immer ziemlich unter Druck setzt, denn die Verdächtigen versuchen natürlich immer mich zu überzeugen statt den Polizisten. Das wird dann immer sehr schnell sehr lautstark und vor allem muss ich aufpassen, dass ich alles möglichst genau übersetze ohne Partei zu ergreifen, damit auch Recht bleibt, was Recht ist. So war es auch diesmal. Zwei kanadische Jungs mit handschellen aneinandergekettet und doch recht betrunken sitzen nebeneinander. Zwei Polizisten stehen im Raum und auf dem Tisch liegt ein Beweisbeutelchen mit einem Joint drin. Die Situation war schon mal überschaubar, die Anschuldigungen der Polizei und dieBeteuerungen der zwei Kanadier aber recht wiedersprüchlich. Ich habs dann immerhin hinbekommen, dass einer eingesperrt wurde, der andere aber freikam um wenigstens alles Nötige )Hotel, Kontaktlinselflüssigkeit, etc) draußen klären zu können.
Ein fairer Kompromiss. Kommunikation ist halt alles.
Eh ich mich versah, war es drei Uhr morgens und von meinem Team war keiner aufgetaucht. Als mich dann zum dritten mal ein lustiger New Yorker anquatschte und mich auf ein Bier einlud, war ich dann gewillt, meine „Schicht“ als Einzelkämpferin zu beenden. Während ich also meine Uniform auszog geriet, der Amerikaner irgendwie mit einem betrunkenen Thai in Streit und während ich dabei war aus meinem zweiten Ärmel zu schlüpfen, flogen die Flaschen und der Thai stach mit einem Regenschirm! Auf den Ami ein. So schnell kann gehen, gleichzeitig kam dann der freigelassene Kanadier auf mich zugesprungen und fragte, wie den der weitere Ablauf mit der Polizei wäre. „Keine Ahnung“, war mein Antwort während ich ins Tuk Tuk setzte und den Heimweg antrat.

Technorati:

23
Sep
2008

Mit Blaulicht durch Bangkok – Ausbildung

Ich war während meiner letzten Dienste beim thailändischen Rettungsdienst schon immer etwas schockiert, wie niedrig der Ausbildungsstand ist und wie überzeugt mein Maßnahmen zurückgewiesen wurden, obwohl ich es natürlich besser wusste.
Wenn einem die Abläufe im Rettungsdienst aber so in Fleisch und Blut übergangen sind, wie es in westlichen Ländern eben nun einmal Standard ist, dann wird man schon manchmal bleich vor Schreck, wenn ein Kollege einer bewusstlosen Perosn als erstes mal ein Riechstäbchen unter die Nase halt und sich auch die weitere Behandlung ausschließlich auf Auf-die-Backe-Klopfen und Riechstäbchen beschränkt.
Ich hab in den Diensten schon wirklich viele absurde Sachen gesehen, deswegen war ich um so erfreuter, dass letzten Samstag das erste Mal eine halbwegs vernünftige Ausbildung stattfand. Natürlich war das Notfallmedizin im Schnelldurchlauf. In drei Stunden war die Sache gegessen, wobei allerdings wirklich endlich mal die wichtigen Sachen zur Sprache kamen. Allerdings auch viele unwichtige und viele wichtige eben auch nicht. So ware es vielleicht sinnvoller gewesen auf die Information zu verzichten, dass eine Kompresse 20 Milliliter Blut aufnehmen kann und an der Stelle mal kurz die Schocklage (Beine hoch) anzusprechen. Aber na gut. Besser als nix. Ich hätte ja an vielen Stellen gerne ergänzend eingegriffen, aber das kann man halt nicht machen wegen dieser Sache mit dem „Gesicht wahren“. Außerdem hätten mir an vielen Stellen die Vokabeln gefehlt oder wären zu ungenau. Und Halbwahrheiten zu verbreiten ist noch schlimmer als lügen.



Ausbildungsabend (nacht) beim Rettungsdienst in Bangkok





Anlegen des Stiffnecks (Halskrause). Vor allem wegen der vielen Unfälle mit den Motorbikes gehört das in Bangkok zum Basiswissen



Sogar das Kendrick Extraction Device (KED-System) wurde vorgestellt. Es dient zu Immobilisierung des verunfallten Patienten während der Rettungsarbeiten. Das System ist auch in Deutschland noch nicht all zu lange in Dienst. In Bangkok wird es deswegen woll das erste und vorerst letzte Mal gewesen sein, dass unsere Einheit das KED gesehen hat.

Technorati:

1
Sep
2008

Mit Blaulicht durch Bangkok – Räuber und Gendarm

So weit ich mich entsinne, hat das Räuber und Gendarm-Spielen früher eine Menge Spaß gemacht. Ich kann aber nach der heutigen Erfahrung im Blaulicht-Gewerbe feststellen, dass es ziemlich gruselig ist, echte Gewalttäter dingfest zu machen, zumal wenn man selber gar kein Gendarm ist. Über Bangkok schwebte heute Nacht ohnehin wieder die Spannung, die alle auf einmal mit Knüppeln rumrennen lässt. Gestern gab es denn ganzen Tag die bislang schwersten Zusammenstöße zwischen der Polizei und der Protestbewegung, die die Regierung stürzen will.
Entsprechend war das heute das vorherrschende Thema. Trotzdem blieb es zumindest in unserem Einsatzgebiet ruhig und der interessanteste Fall, war eine offenbar alkoholisierte junge Frau, die gelegentlich hyperventilierte, wenn ein Thai-Kollege sie behandeln wollte. Bei mir war sie ganz entspannt und atmete ganz ordentlich. Der Situation war es sicher nicht zuträglich, dass wir sie mit allen Leuchten und Fanfaren mit Karacho ins Krankenhaus geschafft hätten. Aber die Thais lieben Action. Wenn hier einer aufs Knie fällt und ein bisschen blutete, ist das hier mehr Hektik, als wenn wir in Deutschland drei Leute gleichzeitig wiederbeleben. Aber so ist das Spiel.
Eben mussten sich dann zwei Prostituierte noch mal prügeln. Ziemlich derb sogar und es gab ordentlich Blut zu sehen. Statt die Patientin aber in die Klinik zu schaffen oder zumindest einmal die Blutung zu stillen, sprangen alle samt Patientin auf die Pritsche eines Polizei-Pick-Ups und rasten wieder mit allen Lichtern und Fanfaren wahllos durch die Gegend um die Täterin zu finden. Für so was bin ich aber nicht zu haben und entschloss mich daher mit den anderen mit den Motorrädern zurück zu unserem Bereitsstellungspunkt weiterzufahren. Stattdessen fühlten sich aber plötzlich alle dazu berufen, ebenfalls nach der Täterin zu suchen. Dabei gab es keine Personenbeschreibung außer, dass die Gesuchte ein Ladyboy sein sollte. Jetzt begannen wir also, alle Ladyboys festzuhalten und zum Tatort zu führen, wo es dann zu einer Gegenüberstellung hätte kommen sollen.
Das war mir dann aber echt zu blöd. Einfach Leute ohne einen Verdacht festzuhalten, beziehungsweise zu nötigen einen bestimmten Ort aufzusuchen, ist ja eine Anmaßung hoheitlicher Gewalt, die keinem von uns zustand. Offenbar wirkt aber die Uniform in Thailand ganz besonders.
Trotzdem hatte ich aber keine Lust wie der Hauptmann von Köpenick eine Abteilung Ladyboys rumzukommandieren und hab kurzerhand meinen Dienst für heute beendet.
Ich hab den weißen Kittel ja an, weil ich Leuten helfen will und nicht, um es den Leuten schwer zu machen. Zudem ist es recht unmoralisch eine ganze Personengruppe unter Generalverdacht zu stellen. Aber Bürgerrechte sind in Thailand gelegentlich ja den Schuss Pulver nicht wert.

Technorati:

29
Aug
2008

Mit Blaulicht durch Bangkok - Das Video

Gar nicht mal so einfach auf der Pritsche eines Rettungsfahrzeuges des Bangkoker Rettungsdienstes zu stehen das mit Blaulicht und Sirene und 100 km/h durch das Regierungsviertel von Bangkok jagt. Ich hätte ja gerne auch mal ein Bloopers-Video von meinen Aufnahmen gemacht, wo mich meine Kollegen auffangen um zu verhindern, dass ich vom Auto falle, oder ich einfach einen peinlichen Purzelbaum nach dem anderen mache während das Fahrzeug anfährt.
Der letzte Dienst war wieder extrem anstrengend. Bis 1 Uhr nachts war fast nix und dann bin ich nur noch mit den Vorrausmotorädern von einem Notfall zu anderen gerast.
Es lag an dem Tag aber auch in der Luft: Ungewöhnlich schwül und heiß (noch mehr als sonst). Ich Leute haben gar nicht mehr aufgehört sich zu prügeln und selbst die Polizei hatte Mühe die Leute auseinander zu bringen. Nachts um drei hatten wir dann einen Fall, da hab ich den einen gerade zusammengeflickt, während sie sich im Hintergrund schon wieder/immer noch geprügelt haben. Schon sehr anspannend.
Um vier Uhr nachts wollte ich dann zu meinem Schichtende ausspannen und einfach in einer Straßenkneipe noch ein Bier trinken um runter zu kommen und selbst da wollten sie dann mir ans Leder. Aber ohne mich.
Rückzug ist die beste Verteidigung.

Hier das Video:



Technorati:

27
Jul
2008

Mit Blaulicht durch Bangkok

Es ist geschafft: Seit über einem Monat bin ich jetzt offizielle Mitarbeiterin im thailändischen Rettungsdienst. Dieser Schritt war nicht nur wichtig, weil mir dieses Betätigungsfeld Spaß macht, sondern vor allem notwendig für meine weitere Integration in die thailändische Gesellschaft.
Jetzt verbringe ich meine Samstagabende als an unserem Stand-by Punkt an der Reiterstatue an der Ratchadamnoen Road (Laan Phra Ruub) und schiebe dort Dienst von 21 bis 5 Uhr morgens.
Noch vor einem Jahr habe ich mich bei den vorbeibrausenden Pick-ups des Rettungsdienstes gefragt, wie das in Thailand wohl organisiert ist und daran gedacht, wie spannend es wohl sein müsste, dort mitzuarbeiten.
Jetzt weiß ich es und: Es ist noch spannender als ich es mir vorgestellt hatte, vor allem wegen dem deutlich höheren Actionfaktor, der nicht mit den abgeklärten Abläufen in Deutschland vergleichbar ist.
Wir stehen abends an unserem Posten, plaudern, rauchen und aus unzähligen Funkgeräten plärren Sirenengeheul, Codes, Wegbeschreibungen und Standortmeldungen. Plötzlich ruft dann einer: “Code 15!“ und innerhalb von Sekunden findet man sich auf dem Sozius eines der Voraus-Motorräder oder auf der Pritsche eines Pick-ups wieder und donnert mit vollem Karacho, mit Blau, -Rot und Gelblicht und infernalischem Sirenengeheul über die roten Ampel. Alle pusten in ihre Trillerpfeifen was das Zeug hält und rudern mit den Armen um den verkehr anzuhalten. Die Fahrer der Pick-ups und die der Voraus-Motorräder brüllen sich durch das geöffnete Fenster während der Fahrt gegenseitig an, um den richtigen Anfahrtsweg rauszufinden, denn der Funkkanal ist dann sofort überlastet.
Die Geschwindigkeit, mit der wir auf den Notruf reagieren, hat nicht nur mit dem Wohl des patienten zu tun. Es gibt in Bangkok auch eine Art „Kopfgeldjäger“. Ambulanzen, die auch den Funkkanal abhören und dann schnell zu der gemeldeten Stelle gefahren, den Patienten einladen und in ein bestimmtes Krankenhaus bringen, wo sie dann eine Art Kommission bekommen.
Die Truppe, bei der ich dabei bin, arbeitet aber ausschließlich ehrenamtlich und die Mitglieder unserer Teams sind auch halbwegs ausgebildet.
Wo ich gerade die Ausbildung erwähne: Man hat mich gleich bei meinem ersten Auftritt auf der Bühne der Notfallmedizin in Bangkok gebeten, ob ich nicht die Ausbildung des Teams übernehmen könnte, weil ich natürlichen nach deutschem Standard ausgebildet bin, der das thailändische Niveau bei Weitem übertrifft.
Mit soviel Ehre hatte ich dann doch nicht gerechnet. Aber da wusste ich auch noch nicht, dass ich innerhalb von ein paar Wochen zum Star der Szene avancieren würde.
Letzte Woche hatten wir übrigens eine riesige Python hinten auf dem Auto. Bestimmt 20 Zentimeter dick und was weiß ich wie viele Meter lang. Wir waren zu einem Verkehrsunfall gerufen worden. Die Feuerwehr war auch da um technische Hilfe zu leisten. Zuvor hatten sie die eben genannte Python eingefangen und sie jetzt immer noch dabei. Weil wir auf dem Rückweg zu unsrem Stand-by Punkt am Dusit Zoo vorbeikommen würden, haben sie sie einfach bei uns auf die Pritsche geworfen- direkt neben mich (Glücklicherweise aber in einen Sack gesperrt).



Technorati:

27
Sep
2007

Bangkok: Horrorunfall

Folgende Situation: Morgens 8:40 Uhr, Yai Thaphra District, Bangkok. Auf einer Straße in Bangkok steht ein Nissan Sefiro ohne Motor. In der Gegenrichtung vier ineinander verkeilte Autos. In einem davon eine tote Australierin auf dem Rücksitz. Etwa 30 Meter von der Stelle entfernt steht ein Honda mit dem Motor des Nissan auf dem Dach.

Folgendes war geschehen: Der Nissan Sefiro war mit deutlih überhöhter Geschwinigkeit durch die Stadt gerast , hatte meherer Fahrzeuge überholt, wobei der Fahrer aber die Kontrolle über seinen Wagen verlor ins Schleudern geriet und ein Taxi rammte. Der Aufprall war so heftig, dass der Motor des Nissan davonflog und einen 30 Meter entfernt fahrenden Honda traf. Bei dem Versuch dem schleudernden Pickup und dem gerammten Taxi auszuweichen, veriss ein in der Gegenrichtung fahrender Taxifahrer das Steuer und rammte ein anderes Taxi. Daraufhin raste ein weiteres Taxi in die beiden verunfallten Taxis, traf eines der Taxis genu an der Fahrgastzelle und tötete die Australierin.

Bilanz des Unfalls, den sich kein Stuntregisseur je hätte asdenken können: Vier Verletzte, eine Tote

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